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Wohl kaum solch eine Politikerfloskel ist derart beliebt wie „Bürokratieabbau“. Nichtsdestotrotz stellt der Kampf gegen die in Deutschland allgegenwärtige Bürokratie ein konstant wichtiges Anliegen des Wählers dar. Das zeigt nicht nur ein Blick auf „Google Trends“.

Denn die Zahl der Vorschriften ist über die Jahre konstant angestiegen. Das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ zitierte dazu im Februar 2024 aus einer Statistik der Bundesregierung: „Galten am 1. Januar 2014 noch 1671 Gesetze mit 44.216 Einzelnormen, so waren es zu Beginn dieses Jahres schon 1792 Gesetze, die aus insgesamt 52.155 Einzelnormen bestanden.“ Wer soll in diesem Regelwust noch die Übersicht behalten? Und halten die zahlreichen Verordnungen nicht eher vom Arbeiten ab? Laut einem Bericht der Bundesregierung (Seite 25) verbrachten beispielsweise befragte Landwirte im Schnitt 25 Prozent Ihrer Schaffenszeit mit bürokratischer Arbeit.

Joachim Ragnitz vom ifo-Institut Dresden rechnet vor, daß pro Jahr 65 Milliarden Euro an Bürokratiekosten für Unternehmen anfallen. Würde man diese Bürokratie abbauen, hätte die deutsche Wirtschaft bis zu 1,3 Millionen Arbeitnehmer mehr für produktive Tätigkeiten zur Verfügung. Durch Bürokratieabbau ließe sich also eine zielführende Fachkräftesicherung betreiben.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey vom Februar 2024 gibt zugleich fast jeder Zweite zu, schon einmal bürokratische Vorschriften ignoriert oder nicht eingehalten zu haben. Die Gefühle, die die Befragten mit Bürokratie in Verbindung bringen, sind demnach Wut, Zorn und Aggression.

Bürokratie gilt nicht für alle

Neben der Frage nach der Sinnhaftigkeit von Bürokratie stellt sich auch die Frage nach der gerechten Anwendung: Warum können beispielsweise bestimmte Ausländer permanent ohne größere Konsequenzen gegen Regeln verstoßen, während vor allem Steuerzahler scheinbar jede Einzelnorm akribisch berücksichtigen sollen?