Ziel:

Neudefinition (Reframing) – Europa statt EU!

Narrativ:

Vergangenheit

1989 fiel durch den Druck auf der Straße (Montagsdemonstrationen) der Eiserne Vorhang zwischen Ost und West. Das brachte neben der Wiedervereinigung Deutschlands auch die Wiedervereinigung Europas. Es wuchs zusammen, was seit jeher zusammengehörte. Für Europa war das die große Chance, in Zukunft als starke, unabhängige Einheit auf dem weltpolitischen Parkett aufzutreten, um den anderen Großmächten Paroli bieten zu können.

Gegenwart

Leider wurde diese Jahrhundertchance durch einen falschen Einigungsprozeß vertan. Man hätte gerade die jungen Demokratien in Osteuropa in ihrem eigenen Tempo wachsen lassen müssen. Doch statt den Nationalstaaten und Völkern ihre zum Teil soeben erst hart errungene Selbstbestimmung zu lassen, wurden sie direkt wieder durch den bürokratischen Wasserkopf der Europäischen Union entmündigt. Ebenso erwies es sich als fatal, die Länder des Nordens mit einer harten Währung und die Länder des Südens mit einer weichen Währung zu einer Schuldenunion aneinander zu binden. Statt Spaltungen zu überwinden, vertiefte der Euro die Gräben zwischen den europäischen Völkern. In ganz Europa auf Grenzkontrollen zu verzichten, obwohl die europäische Außengrenze bis heute löchrig wie ein Schweizer Käse ist, sorgte für weitere Zerrüttungen.

Negative Zukunftserwartung

Die Europäische Union sieht sich selbst nur als Zwischenetappe zu einem Weltstaat. Der Ursprung dieser Fehlannahme war der Glaube an das „Ende der Geschichte“ nach 1989. Das 21. Jahrhundert dürfte jedoch keinen Weltstaat, sondern eine multipolare Weltordnung mit neuen Großmächten wie Indien bringen. Indem Europa dennoch auf den Weltstaat zusteuert, hat es zahlreiche Weichen falsch eingestellt. Denn: Ein Europa der offenen Grenzen ist den immer größer werdenden afrikanischen und asiatischen Jugendüberschüssen schutzlos ausgeliefert. Ein Europa mit dem immer schwächer werdenden Euro wirft alle europäischen Nationalstaaten im ohnehin schweren ökonomischen Wettbewerb mit anderen Weltregionen meilenweit zurück und zerstört unseren Wohlstand. Und: Ein Europa, das den seit der Antike bestehenden Traditionsstrang der Demokratie zugunsten einer postdemokratischen Bürokratie abschneidet, opfert sein gesamtes kulturelles Selbstverständnis.

Eigene Vision

Statt der Fehlkonstruktion der EU wollen wir ein föderales „Europa der Selbstbestimmung“, das Macht nach unten verteilt. Wie die Geschichte der europäischen Universitäten zeigt, sind wir dann am kreativsten, wenn jeder nach einem eigenen Lösungsweg sucht.

Wir wollen zudem eine „Festung Europa“. Die europäischen Völker haben das Recht zur Selbstbehauptung und zum Schutz ihrer gewachsenen Kultur und Zivilisation.

Das neue Europa muß zugleich den Anspruch haben, ein „ewiges Europa“ zu sein. Das heißt: Es muß unsere Ahnen genauso berücksichtigen wie die kommenden Generationen. Denn: Individuen sind sterbliche Wesen. Ganzheitliche Kulturen aber müssen die Unsterblichkeit anstreben. Das wußte schon Cicero, der deshalb insistierte, ein Staat müsse immer für „ewig“ eingerichtet werden.

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