Die Forderung nach Grenzkontrollen wird häufig mit dem Bild abgebügelt, sie würden einen 40 Kilometer langen Stau provozieren. Und das könne niemand wollen, der in Österreich einen Kurzurlaub zum Skifahren plant. Im gleichen Atemzug wird auf drohende LKW-Kolonnen hingewiesen.

Darauf ist zu erwidern: Kluge Grenzkontrollen „kosten“ uns maximal zehn Minuten. Denn es ist ja nicht nötig, jeden Kofferraum zu inspizieren. Es reicht, bestimmte, auffällige Fahrzeuge herauszuziehen. Um bei unseren Haus-Metaphern zu bleiben: Niemand baut sich in den Garten eine drei Meter hohe Mauer. Schon ein kleiner, dünner Zaun erfüllt seinen Zweck. So ist das auch bei den Grenzkontrollen: Es kommt auf das Signal an. Bereits die Ankündigung, alle illegalen Einwanderer konsequent zurückzuweisen, dürfte Wunder bewirken. Sie kommen schließlich nur, weil sie wissen, daß sie nicht einmal auf das kleinste Hindernis stoßen. Sorgen wir also dafür, der „Kontrolle“ ihren in der Öffentlichkeit erzeugten monströsen Charakter zu nehmen. Mit Beispielen aus dem Alltag und bekannten Redewendungen (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.) wird uns das sehr einfach gelingen – noch dazu, wenn wir den Unterschied zwischen einer schnellen, obligatorischen Kontrolle und einer großangelegten Überwachung (Big Brother) kenntlich machen. Funktioniert die Kontrolle, können wir auf die Überwachung verzichten.