Als christlicher Begriff erfreut sich „Nächstenliebe“ konstanter Beliebtheit. Diese dem Wohl des Nahestehenden zugewandte aktive, uneigennützige Gefühls-, Willens- und Tathandlung, kann aber auch abseits religiöser Gebote, nämlich in der Verhaltensbiologie, beobachtet werden. So lässt sich auch bei Ratten und Schimpansen das uneigennützige Handeln zugunsten von Artgenossen beobachten.
Als Gegensatz zur „Nächstenliebe“ lässt sich die „Fernsten-Liebe“ (Nietzsche, „Also sprach Zarathustra“) darstellen.
Zuerst Nächstenliebe, dann Fernstenliebe
Anders als bei Nietzsche hat die Fernsten-Liebe politisch jedoch eine eindeutig negative Bedeutung: Während deutsche Bürger durch Bürokratie, Bevormundung und Steuerlast zahlreichen Belastungen ausgesetzt sind, wird deren Steuergeld fremden Einwanderern aus aller Welt und irrsinnigen Entwicklungshilfe-Projekten zugeschanzt. Statt Schulen und Verkehrs-Infrastruktur in Deutschland zu sanieren, werden „grünes Wachstum“ in Vietnam oder „Gender-Mainstraming“ in der afrikanischen Landwirtschaft mit viel Steuergeld finanziert
Der katholische Sozialethiker Wolfgang Ockenfels bringt die notwendige Auslegung des Begriffs auf den Punkt: „(…) Zuerst kommt die Nächstenliebe, dann die Fernstenliebe. Und vor Gnade und Barmherzigkeit kommt die Gerechtigkeit.“