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Der Vorwurf der Vetternwirtschaft ist so alt wie die Politik selbst. Neben Sozialdemokraten, Linken, FDP und Unionsparteien betrifft dieser Vorwurf auch immer stärker die Grünen – obwohl diese in den 1980er Jahren doch als neue, von Filz freie „Anti-Partei-Partei“ (Gründungsmitglied Petra Kelly) angetreten waren.

Inzwischen gehören sie selbst zum Altparteien-Kartell, wie unter anderem der Skandal um Ex-Staatssekretär Patrick Graichen oder die Korruptions-Vorwürfe gegen den ehemaligen Grünen-Fraktionschef von Hamburg-Mitte, Michael Osterburg, zeigen. Bedenkliche Verflechtungen zwischen der Förderung linker Vereinen, grünen Staatsdienern und vermeintlichen „Aktivisten“ finden sich dabei nicht nur auf Bundesebene, sondern beispielsweise auch in Sachsen. Es gilt natürlich wie üblich die Unschuldsvermutung.

Patrioten gegen Selbstbereicherer

Der neurechte Vordenker Armin Mohler ging davon aus, dass der sich selbst bereichernde „Mafia-Staat“ neben totalitären Systemen und einer Ordnung der disziplinierten Freiheit eine der häufigsten Staatsformen der Moderne ist (Armin Mohler: Gegen die Liberalen. Schnellroda 2010.).

Die am charakterlichen Gegensatz orientierte Erzählung ist klar: Auf der einen Seite stehen die sich selbst bereichernden Vertreter der Altparteien, auf der anderen Seite die Patrioten, die mit Steuergeld verantwortungsbewusst umgehen und dabei die beste Politik für das Land im Blick haben.