Carl von Clausewitz (1780-1831) war zur Zeit der preußischen Reformen und des Befreiungskrieges gegen Frankreich Generalmajor. Sein Werk Vom Kriege, das kurz nach seinem Tod erschien, zählt bis heute weltweit zu den absoluten Grundlagen der Militärtheorie. Clausewitz definierte, daß „der Krieg nichts ist als die fortgesetzte Staatspolitik mit anderen Mitteln“.

„Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.“

„Wenn der Gegner unseren Willen erfüllen soll, so müssen wir ihn in eine Lage versetzen, die nachteiliger ist als das Opfer, welches wir von ihm fordern; die Nachteile dieser Lage dürfen aber natürlich, wenigstens dem Anscheine nach, nicht vorübergehend sein, sonst würde der Gegner den besseren Zeitpunkt abwarten und nicht nachgeben.“

Clausewitz hat neben der Militärtheorie auch die Wirtschaftswissenschaften maßgeblich beeinflußt. Mit Clausewitz könne man das Wesen der „Rivalität ökonomisch zu Ende denken“, erklärt etwa der Volkswirtschaftsprofessor Ulrich Blum in seinem Buch über den Wirtschaftskrieg auf über 1.000 Seiten. Eine Zusammenfassung davon läßt sich in Recherche D, Heft 15, nachlesen.

Clausewitz unterschied zwischen einem absoluten Krieg, der mit Vernichtung droht, und der Erzwingung von Kooperationsbereitschaft aus einem ökonomischen Kalkül. Er nahm damit das Wesen der globalisierten Wirtschaft vorweg. Die USA dominierten die Welt lange über soft power, auch wenn sie trotzdem regelmäßig zu hard power (Krieg) griffen. Blum hat nachgewiesen, daß Clausewitz die „US-Militärdoktrin stark geprägt hat“ – selbstverständlich nicht zum Vorteil Deutschlands.