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Joachim Paul, geboren am 10. Juli 1970 in Bendorf1https://web.archive.org/web/20160324010933/http://www.wahlen.rlp.de/ltw/bekwkr/bek/2_LW2016_Bekanntmachung_LL_.pdf, ist seit 2016 AfD-Landtagsabgeordneter in Rheinland-Pfalz. Im August 2025 verbot ihm der Wahlausschuss, als Oberbürgermeister in Ludwigshafen am Rhein kandidieren zu dürfen.2https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/ludwigshafen-afd-kandidat-nicht-zur-oberbuergermeisterwahl-zugelassen-102.html

Biographie

Joachim Paul besuchte das Wilhelm-Remy-Gymnasium in Bendorf und machte dort sein Abitur. Nach seinem Wehrdienst im Feldjägerbataillon 740/251 studierte er in Mainz, Bonn und an der University of Massachusetts in Boston Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie auf Lehramt für das Gymnasium.

Während seiner Studentenzeit wurde Paul Mitglied der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn.3https://joachim-paul.de/mensch/

In Mainz, Kaiserslautern und in Neuwied arbeitete er danach als Lehrer.4https://landtag-rlp.de/de/parlament/abgeordnete/abgeordnetensuche/joachim-paul-57

Seit dem 18. Mai 2016 ist er Mitglied des Landtags in Rheinland-Pfalz für die AfD-Fraktion, wo er die Funktion des medien- und bildungspolitischen Sprechers übernahm.

In die AfD eingetreten war Paul bereits 2013 und wurde direkt stellvertretender Vorsitzender des AfD-Kreisverbands Koblenz. 2015 zog er in den Koblenzer Stadtrat ein. Von 2016 bis 2021 war er im Landtag zudem stellvertretender Fraktionsvorsitzender.5https://afd-rlp-fraktion.de/abgeordnete/joachim-paul/

Skandal um Wahlantritt als Oberbürgermeister

Am 21. September 2025 wollte sich Paul zur Wahl des Oberbürgermeisters in Ludwigshafen am Rhein stellen. Der Wahlausschuss verweigerte ihm jedoch im August den Antritt. Die amtierende Oberbürgermeisterin hatte zuvor das Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalzes um eine Einschätzung der Verfassungstreue Pauls gebeten. Dem AfD-Kandidaten wurde daraufhin unterstellt, er würde nicht „jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes“ eintreten.

Paul widersprach diesen Unterstellungen: „Wählen bedeutet Auswählen. Unter verschiedenen Kandidaten. (…) Die Wähler in Ludwigshafen und alle jene, die auf grundsätzlichen Wandel hoffen und ihn mit der Wahl der AfD verbunden haben, sind heute um ihre Stimme betrogen worden.“6https://www.n-tv.de/politik/Ludwigshafen-AfD-Politiker-Joachim-Paul-darf-bei-Oberbuergermeisterwahl-nicht-kandidieren-article25947191.html

Das Nachrichtenportal NIUS veröffentlichte schließlich das Gutachten des Innenministeriums. Kritisiert werden darin per Kontaktschuld vor allem Pauls Beiträge im Freilich-Magazin und sein Engagement für das „Vorfeld“ der AfD.

Paul kündigte gegen die Entscheidung des Wahlausschusses juristische Schritte an.

Positionen

Vorfeld

Zur Bedeutung des „Vorfeldes“ führte Paul im Freilich-Magazin am 13. Juli 2024 aus:

„Politik wird seit jeher mit Geld und Personal gemacht. Auf unsere Ebene heruntergebrochen, kann es unter Umständen der Partei mehr nützen, ein Vorfeld-Projekt und damit die rechte Zivilgesellschaft und ihre Gegenkultur zu fördern, als eine Parteiveranstaltung zu organisieren. Unter Umständen. Und mit Augenmaß.“

Zum Kontrast verwies Paul auf die erfolgreiche Vorfeld-Arbeit der Grünen, die allerdings den Vorteil hätten, Steuergelder dafür mißbrauchen zu können. Ebenso hob Paul die Bedeutung „alternativer Medien“ hervor:

„Die alternativen Medien dienen nicht nur der Verbreitung unserer Weltsicht, sondern sie können – sofern sie einige Standards einhalten – jene Leser erreichen, die eine Parteizeitung niemals interessieren würde.“

Bildung

2023 veröffentlichte Paul einen Artikel unter der Überschrift „Ohne Migrationswende keine Bildungswende“. Er betont: „Ein Zusammenhang zwischen dem dramatischen Niveauverlust an deutschen Schulen und der massenhaften Zuwanderung kann nicht mehr geleugnet werden. Sowohl beim jüngsten IQB-Bildungstrend, der Mitte Oktober 2023 vorgestellt wurde, als auch bei der Anfang Dezember 2023 veröffentlichten PISA-Erhebung sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache.“

Wikipedia-Korrektur

Wikipedia referiert Gerüchte über Paul, deren Wahrheitsgehalt er bestreitet. Pauls inhaltliche Positionen werden mit keiner Silbe erwähnt. Trotzdem wird er von Wikipedia als „rechtsextrem“ klassifiziert.

Fußnoten