Johannes Kepler (1571-1630) entwickelte sich trotz eines Theologiestudiums zu einem der wichtigsten Astronomen. War er vielleicht sogar der wichtigste Astronom? Wichtiger als Kopernikus und Galilei? Dieser Meinung zeigt sich zumindest die WELT, wenn sie schreibt:

„Den Anfang machte Nikolaus Kopernikus, der schon etliche Jahrzehnte früher die Erde aus ihrer vermeintlich zentralen Stellung herausdrängte und zu einem Planeten unter vielen zurückstufte; allerdings hatte er möglicherweise „nur“ eine Idee des griechischen Naturphilosophen Aristarch von Samos aufgegriffen und neu belebt.

Dagegen leistete Johannes Kepler – 1571 in Weil der Stadt unweit von Stuttgart geboren – einen wirklich neuen Beitrag: Im Widerspruch zur antiken Auffassung konnte er zeigen, dass sich die Planeten nicht auf als vollkommen angesehenen Kreisbahnen bewegen, sondern auf Ellipsenbahnen, auf „deformierten“ oder „in die Länge gezogenen“ Kreisen also. Kepler hatte diese grundlegende Einsicht bei der Auswertung der Beobachtungen seines dänischen Kollegen Tycho Brahe bereits einige Jahre vor der Erfindung des Fernrohrs gewonnen. Anders als Galilei war er allerdings kein Marktschreier seiner Erkenntnisse, sodass die entsprechende Veröffentlichung („De astronomia nova“ – Über die neue Astronomie) erst 1609 erschien – im gleichen Jahr, in dem Galilei mit seinen Fernrohrbeobachtungen begann.“

Kepler entdeckte drei Gesetze: Erstens die Bewegung der Planeten auf Ellipsen. Zweitens wies er nach, daß die Geschwindigkeit der Planeten auf diesen Ellipse variiert. Das dritte Keplersche Gesetz brachte schließlich Aussagen über die Ausdehnung des Planetensystems zutage.