Katharina die Große (1729-1796) hieß ursprünglich Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst. Obwohl sie laut eigenen Worten wenig Interesse an der Person des damals designierten russischen Zaren Peter III. hatte, heiratete sie ihn 1745. Friedrich der Große hatte diese Zweckehe vermittelt.
Sophie änderte ihren Namen, konvertierte zum orthodoxen Glauben und lernte schnell Russisch. Während Peter III. nur ein halbes Jahr herrschen sollte, regierte Katharina die Große ab 1762 insgesamt 34 Jahre lang. Sie machte Rußland bedeutend größer. Unter anderem annektierte sie die Krim.
Zudem richtete sie ein Schulsystem für Mädchen und Jungen ein, führte eine Verwaltungsreform durch und war sehr erfolgreich in ihrem Kampf gegen die hohe Kindersterblichkeit.
Mit ihrem Einladungsmanifest von 1763 bot sie deutschen Auswanderern zahlreiche Privilegien an. Darunter waren bis zu 30 Jahre Steuerfreiheit, kulturelle Autonomie und eine Befreiung vom Militärdienst. Rund 30.000 Deutsche folgten ihrem Ruf und wurden „Rußlanddeutsche“.