Konrad Zuse (1910-1995), baute 1941 mit dem Z3 den weltweit ersten vollautomatischen, frei programmierbaren Computer mit Binärsystem.
Der große Tüftler, dem diese Erfindung quasi „nebenbei“ gelang, war allerdings als Unternehmer weniger erfolgreich. Die Z4 war zwar der erste kommerziell betriebene Computer und wurde an die Technische Hochschule Zürich vermietet. Die Zuse KG, die Computer herstellte, wurde dennoch 1967 aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten an Siemens verkauft. Zuse kann auch als ein Vordenker der Künstlichen Intelligenz angesehen werden. Er sah voraus, daß Computer in Zukunft in der Lage sein würden, sich selbst weiterzuentwickeln. Angeblich fing er damit an, Rechenmaschinen zu bauen, weil er zu faul war, selbst zu rechnen.
Wichtige Lebensstationen von Konrad Zuse waren Berlin, Ostpreußen, Hoyerswerda (Sachsen) und Hünfeld (Hessen). Ein Patent für seine bahnbrechende Erfindung wurde Zuse verweigert. Dafür erhielt er das Bundesverdienstkreuz sowie zahlreiche Ehrendoktortitel und Ehrenprofessuren.
Viel diskutiert wurde das Verhältnis von Zuse zum Nationalsozialismus. In seiner Autobiographie gab Zuse an, kein „Nazi“ gewesen zu sein. Angesichts des alliierten Bombenkrieges gegen die deutsche Zivilbevölkerung habe er seine Aufgabe jedoch nicht darin gesehen, „die Bemühungen um den Bau von Flugabwehrraketen zu sabotieren“. An anderer Stelle betonte er, ein Erfinder könne nur vorankommen, wenn er sich auf die Eliten eines Landes einlasse. Mit geringen Summen finanziell unterstützt wurde die Erfindung des Computers aus dem Umfeld der deutschen Rüstungsindustrie.