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„Was die Verhältnisse in einer Massengesellschaft für alle Beteiligten so schwer erträglich macht, liegt nicht eigentlich, jedenfalls nicht primär, in der Massenhaftigkeit selbst; es handelt sich vielmehr darum, daß in ihr die Welt die Kraft verloren hat, zu versammeln, das heißt, zu trennen und zu verbinden.“

Dieser Satz stammt von Hannah Arendt aus ihrem Werk Vita activa (zuerst: 1958). Er macht auf den Verlust von Gemeinschaften und des gemeinschaftlichen Denkens aufmerksam. Gemeinschaften und damit die Vielfalt der Kulturen können nur entstehen, solange der Mut zur – weich formuliert – Differenzierung und – hart formuliert – Ausgrenzung besteht.

Nur wenn es Gemeinschaften gibt, können Nähe und soziale Verbindungen entstehen. Nähe und Nächstenliebe sind daher nur möglich, wenn zugleich die „Würde der Abstände“ (Peter Sloterdijk) gewahrt wird.