Die Deutschen sind Arbeitstiere. Sie zeichneten sich lange durch höchste Arbeitslust, wenn nicht Arbeitswut aus (siehe Schlüsselbegriffe: Arbeit, Leistung, Fleiß). Wie kommt es dann aber, daß Deutschland in internationalen Vergleichsstudien wie dem IMD-Ranking bei der Leistungsbereitschaft bis auf Platz 60 von 67 abgerutscht ist? Wir haben bereits vorgerechnet, daß Arbeitnehmer mit vielen Kindern ein überdurchschnittlich hohes Gehalt benötigen, damit sie am Monatsende mehr haben als mit Bürgergeld.
Wenn der Bundesregierung vorgeworfen wird, sie alimentiere „Nichtarbeit“, ist das also absolut richtig. Es bedarf hier jedoch einiger Ergänzungen. Erstens: Wir brauchen wieder das Lohnabstandsgebot. Wer arbeitet, muß in jedem Fall mehr haben als derjenige, der auf Kosten der Allgemeinheit lebt. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Arbeitslosigkeit selbstverschuldet oder unverschuldet ist, weil es sich sonst nicht mehr lohnt, „einfache“, aber körperlich anstrengende Berufe auszuüben.
Zweitens: Das Bürgergeld ist längst ein „Neubürgergeld“ bzw. eine „Ausländerstütze“ (BILD) geworden. Über 23 Milliarden Euro müssen jedes Jahr direkt für Ausländer ausgegeben werden. Für Personen mit Migrationshintergrund dürfte die Zahl bei rund 30 Milliarden Euro pro Jahr liegen. Es ist deshalb falsch, Debatten über die deutsche Unterschicht in der sozialen Hängematte zu führen. Solche Fälle gibt es natürlich. Trotzdem liegen die wirklichen Probleme woanders.