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Ja, schlechtes Geld entsteht durch eine „Gelddruckorgie“. Orgien finden in der Regel im Geheimen statt – ebenso wie die wundersame Geldvermehrung. Und Orgien dienen der kurzen Lustmaximierung. Hier gibt es also auch eine Ähnlichkeit.

Ein Superlativ wie die „Gelddruckorgie“ hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Superlative nutzen sich in unserer Skandalokratie sehr schnell ab, weil sie inflationär eingesetzt werden. Hinter omnipräsenten Schlüsselbegriffen der politischen Kommunikation (z.B. Klimaneutralität, Fachkräftemangel, Energiewende) steckt deshalb ein anderes Erfolgsrezept: Sie bestechen mit Defensivstärke, sind beinahe unangreifbar und werden – in Ermangelung von Alternativen – sehr schnell selbst vom politischen Gegner übernommen.

Welche anderen Optionen haben wir? Wasser-Metaphern (Dammbruch, Migrationswelle, geistige Strömung, Fluß der Zeit, Staatsschiff) sind in der Politik äußerst beliebt. Und: Um das Gelddrucken zu visualisieren, bietet es sich besonders an, auf diesen alten Trick zurückzugreifen. Der Euro wird immer weiter verwässert, um uns mit einem Ozean an Liquidität (liquide = flüssig) überschwemmen zu können. Das Vergnügen ist aber von kurzer Dauer, weil wir bald unter der Jahrhundertflut begraben werden.