Ebenfalls empfehlenswert: Märchen vom reichen Land
Deutschland gilt im politischen und medialen Mainstream als reiches Land – deshalb habe es angeblich auch besondere Verpflichtungen. Dieses Narrativ gilt es in Frage zu stellen. Denn in der Gesamtschau sind die Deutschen deutlich ärmer als Italiener, Franzosen und Spanier, obwohl Deutschland diese Länder finanziell unterstützt.
Bei Steuern, Abgaben und Entwicklungshilfe ist Deutschland vorne
Die Deutschen befinden sich laut einer Studie der EZB dabei innerhalb der EU auf Platz 15, wenn man vom Median der Haushaltsvermögen in Deutschland ausgeht. Dieses ist wesentlich aussagekräftiger als der Durchschnitt der Haushaltsvermögen, der durch superreiche Haushalte unverhältnismäßig verzerrt wird. Doch auch hier landet Deutschland innerhalb der EU nur auf Platz 9. Hauptgrund dafür dürfte die vergleichsweise sehr geringe Wohneigentumsquote in Deutschland sein: Sie liegt bei gerade einmal 42 Prozent.
Bereits vor dem Gasnotstand und vor Corona war der Ökonom Daniel Stelter im Übrigen der Ansicht, Deutschland sei ein „Scheinriese“. Hinzu kommt, dass Deutschland mittlerweile innerhalb der OECD gemäß Daten von Anfang 2023 nach Belgien die höchste Abgaben- und Steuerlast aufweist – bei gleichzeitigen Verbindlichkeiten in aller Welt. Durch das „Märchen vom reichen Land“ bzw. die Wohlstandsutopie lassen sich die deutschen Bürger nun – mit einem erzeugten schlechten Gewissen – weiter finanziell auspressen.
Wie lassen sich aber diese massiven Belastungen angesichts des vergleichsweise geringen Vermögens der Deutschen überhaupt noch rechtfertigen? Und warum müssen wir beispielsweise deutlich mehr Entwicklungshilfe als Italien oder Spanien zahlen?