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22.100 Beiträge zeigte uns Twitter (X) am 27. September 2024 zu den „Altparteien“ an. Der Begriff lag damit abermals im Trend. Eine kleine Auswahl der reichweitenstärksten Beiträge darunter:

Diese Zusammenstellung sollte eins verdeutlichen: Ganz unterschiedliche Akteure des oppositionellen Lagers können sich in konkreten Situationen sehr leicht auf einen gemeinsamen Gegner einigen: die „Altparteien“.

„Wirklich populär“ wurde der Begriff „Altparteien“ aber ausgerechnet „durch den Aufstieg der Grünen“, erklärte die WELT in einem ausführlichen Beitrag zur Begriffsgeschichte im Jahr 2019.

Die grüne Politikerin Petra Kelly benutzte es häufiger, beispielsweise in ihrem Buch „Um Hoffnung kämpfen. Gewaltfrei in eine grüne Zukunft“, wo sie schrieb: „Wir wollen auch keine Einbindungsstrategien in das System, mit dem Ziel, zu Bündnissen und Koalitionen zu kommen. Das ist Wunschdenken der Altparteien, die die Grünen für ihren Machterwerb oder ihren Machterhalt mißbrauchen wollen.“ Seit 1982/1983 ist dann auch vermehrt von Altparteien in Medien wie „Spiegel“ oder „Zeit“ die Rede – immer um die Grünen von den drei damals etablierten Parteien CDU, SPD und FDP abzugrenzen. Seit 1991 steht der Plural Altparteien im Duden, seit 2017 auch der Singular Altpartei mit dem Hinweis „meist im Plural“.

Sogar noch im Jahr 2010 sprach Claudia Roth vom „Altparteien-System“. Inzwischen gehört sie selbst dazu.