Friedrich I., „Barbarossa“ (Rotbart), geboren 1122, gestorben 1190, war im „Jahrhundert der Deutschen“ Kaiser des „Heiligen Römischen Reichs“. Seine Herrschaft erstreckte sich von Ostfrankreich bis in die slawischen Länder und bis nach Norditalien.
Der Historiker Karlheinz Weißmann schreibt über ihn in seinem Buch Deutsche Geschichte für junge Leser:
„Friedrich I., genannt ‚Barbarossa‘, italienisch für ‚Rotbart‘, galt auch als ein Herrscher, der nicht gestorben ist, sondern auf seine Wiederkehr wartet. Es gibt an vier Stellen in Deutschland Berge, von denen es heißt, dass dort Friedrich Barbarossa in einer Höhle schlafe. Der bekannteste dieser Berge ist der Kyffhäuser in Thüringen, und die Sage über den Kyffhäuser überliefert, dass darin der Kaiser sitze und sein Bart durch den Tisch wachse, auf den er seinen Kopf stütze. Alle hundert Jahre verlasse er die Höhle und schaue nach, ob die Raben noch um den Berg fliegen. Wenn das der Fall sei, dann kehre er in das Innere zurück, denn seine Zeit sei noch nicht gekommen.
Man kann sich unschwer vorstellen, dass die Sehnsucht der Deutschen nach der Rückkehr Friedrich Barbarossas entstand, als das Reich schwach war und zu zerfallen drohte. Da erschien seine Herrschaft in einem besonders glänzenden Licht. Aber das war nicht nur Phantasie, für diesen Wunsch gab es gute Gründe. Man kann die Zeit, in der Friedrich Barbarossa und die anderen Mitglieder seiner Familie – der Staufer – regierten, als Deutschlands ‚großes Jahrhundert‘ bezeichnen.“
Gegenwartsbezug
Das ZDF warnt vor einer Instrumentalisierung von Friedrich Barbarossa durch die AfD und „extreme Rechte“, obwohl sich der Kaiser „relativ friedlich“ verhielt.
Quelle: Karlheinz Weißmann: Deutsche Geschichte für junge Leser. Berlin 2015. S. 61-70