Karlheinz Weißmann, geboren 1959 in Northeim, ist ein deutscher Historiker und Intellektueller der politischen Rechten. Er ist Kolumnist für die Wochenzeitung Junge Freiheit („GegenAufklärung“) und arbeitet seit 2017 am Cato-Magazin mit. Zu Symbolen, der Konservativen Revolution und zur Geschichte der deutschen Nachkriegsrechten hat Weißmann zahlreiche Bücher verfaßt. Außerdem bereitete der Lehrer die deutsche Geschichte für junge Leser auf.

Biographie

Weißmann studierte Geschichte und Evangelische Theologie in Göttingen. Seit 1983 und bis 2020 arbeitete er als Lehrer im Höheren Schuldienst des Landes Niedersachsen. Daneben publizierte er unter anderem in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Welt, dem Rheinischen Merkur, in Das Parlament und der Tagespost.

1989 erfolgte seine Promotion mit einer Arbeit zur Entwicklung der politischen Symbolik der deutschen Rechten zwischen 1890 und 1945.1Karlheinz Weißmann: Rubikon. Deutschland vor der Entscheidung. Berlin 2016. S. 267

Im Jahr 2000 beteiligte sich Weißmann am Aufbau des inzwischen aufgelösten Instituts für Staatspolitik (IfS) und später an der von diesem Institut herausgegebenen Zeitschrift Sezession. Im April 2014 verließ er das IfS.2https://sezession.de/wp-content/uploads/2023/08/Sez113_Lehnert.pdf Seine Bücher erschienen fortan nicht mehr beim Verlag Antaios, sondern in der Junge Freiheit-Edition.

Positionen

Gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung erklärte Weißmann 2024:

„Rechts ist die Bejahung der Differenz, die Ablehnung der Gleichmacherei. Rechts ist die Treue zur konkreten Gemeinschaft, der man angehört; «Stimmrecht für die Ahnen», hat Edmund Burke gesagt. Weder das Individuum als solches noch die Menschheit als solche sind die entscheidenden Bezugspunkte für unser politisches Handeln. Der Rechte ist überzeugt, dass dieses politische Handeln von Macht bestimmt wird, vom Versuch, Machtpositionen durchzusetzen gegen andere Machtpositionen. Und das lässt sich auch nicht aufheben.“

Angesichts der „immer länger werdenden Liste der Gesinnungsdelikte“ zweifelt Weißmann an, daß die sogenannte „liberale Demokratie“ in der Bundesrepublik wirklich freiheitlich ist. Die selbsternannten Liberalen setzten vielmehr auf eine „aufgeklärte Elite“, die über die öffentliche Meinung die „Kontrolle ausübe“. Demgegenüber äußert Weißmann „Sympathie“ für das Modell in Ungarn.

Angesprochen auf die „Verbrechen der Nazis“ erwiderte Weißmann:

„Die Fixierung der kollektiven Erinnerung auf diesen Punkt hat meiner Meinung nach die nachteiligsten psychischen Folgen für das, was man einmal «Volksseele» nannte. Mehr noch: Es ist ein Instrument, mit dem man die Menschen fügsam hält.“

Darüber hinaus äußerte er sich in dem Gespräch zum Verhältnis zu den USA und zu Rußland. Er persönlich sei „kein Gegner eines Bündnisses mit den USA“. Denn: „Die Vorstellung, Deutschland könne einfach so aus der Nato austreten, hat nichts mit Realpolitik und mit den Tatsachen zu tun, auf die sich Konservative oder Rechte so gerne berufen. Ich nehme nüchtern zur Kenntnis, dass die Vereinigten Staaten bestimmte politische Interessen haben, und diese Interessen sind eben nur in Teilen deckungsgleich mit denen, die wir haben.“ Zugleich sei er „der Letzte, der bereit ist, auf das Argument einzusteigen, die Amerikaner hätten Russland so lange provoziert, bis es nicht mehr anders gekonnt habe, als die Ukraine anzugreifen.“

In seinem Buch Rechts oder Links von 2025 führt Weißmann aus, daß es „keinen Konservatismus, Liberalismus oder Sozialismus im ursprünglichen Sinne mehr gibt“. Es hätten sich allerdings „manche Leitmotive dieser Weltanschauungen“ und „Denkstile“ erhalten.3Karlheinz Weißmann: Rechts oder Link. Von der Notwendigkeit politischer Unterscheidung. Berlin 2025. S. 187 Einen rechten Denkstil erkenne man an der Absicht, „eine gute Ordnung zu stiften und zu erhalten“.4Ebd., S. 191

Während Rechte sich auf die Erfahrung und den gesunden Menschenverstand berufen, sieht Weißmann bei der Linken ein „Lustprinzip“, das Utopien hervorbringt, aber ständig zu Enttäuschungen führe, weil sich die Hoffnungen in „das eigene Personal und das eigene Programm (…) wieder und wieder ins Gegenteil verkehren“.5Ebd., S. 200

Veröffentlichungen (Auszug)

2025: Rechts oder Links. Von der Notwendigkeit politischer Unterscheidung

2024: Zwischen Reich und Republik. Geschichte der deutschen Nachkriegsrechten

2022: Lexikon politischer Symbole

2020: Kulturbruch ’68. Die linke Revolte und ihre Folgen

2016: Deutsche Geschichte für junge Leser

2005: Die konservative Revolution in Deutschland von 1918-1932 (Erweiterung und Aktualisierung der Arbeit von Armin Mohler)

1998: Der nationale Sozialismus: Ideologie und Bewegung 1890-1933

1997: Der Weg in den Abgrund. Deutschland unter Hitler 1933-1945

1993: Westbindung. Chancen und Risiken für Deutschland (zusammen mit Rainer Zitelmann und Michael Großheim)

Wikipedia-Korrektur

Der Wikipedia-Beitrag über Weißmann arbeitet mit Kontaktschuld. Diese Passagen wurden entfernt. Um seine Positionen zu referieren, beruft sich der Wikipedia-Beitrag nicht etwa auf Originalzitate, sondern die „Extremismusforschung“. Damit ist eine Vorverurteilung verbunden – zumal diese „Forschung“ wenig wissenschaftlich arbeitet. Vielmehr ist sie getrieben von politischen Motiven.

Fußnoten