Suche
Close this search box.

Große deutsche Zeitungen sprechen inzwischen von einem „Comeback der Konservativen Revolution“ (WELT vom 12. Juni 2024). Dieses Comeback beruhe vor allem auf der Fähigkeit der Neuen Rechten zur Metapolitik. Wer sich um einen metapolitischen Beobachterstandpunkt bemüht, kann Visionen entwickeln. Wer nur tagespolitisch denkt, kommt über Reförmchen kaum hinaus. Aus der Unzufriedenheit über bürokratische Verwalter ist ein Bedarf an charismatischen „Propheten-Politikern“ (Klaus-Rüdiger Mai) wie Wagenknecht und Höcke entstanden.

Trotz des Comebacks des Typus des konservativen Revolutionärs und trotz der ungebrochenen Prominenz bzw. Relevanz wichtiger konservativ-revolutionärer Vordenker (der junge Thomas Mann, Carl Schmitt, Oswald Spengler, Ernst Jünger – siehe Beiträge zu Arbeit und Wald) dürften die wenigsten etwas mit den ideengeschichtlichen Ursprüngen der Konservativen Revolution in der Weimarer Republik anfangen können. Dieser Begriff eignet sich deshalb nicht zur Kommunikation mit der Masse. Es handelt sich um eine Vokabel für historisch Interessierte und zur Abgrenzung von Mentalitäten, die zu sehr im Hier und Jetzt gefangen sind.