Suche
Close this search box.

Als Gegenbegriff zur (globalen) Erderwärmung empfehlen wir die „globale Ergrünung“. Bereits in Recherche D, Heft 7 (November 2019) mit dem Schwerpunkt Ökologie, führten wir dazu aus:

„Zwischen 6000 und 3000 v. Chr. wurden Bedingungen erreicht, die in der Literatur als ‚Klimaoptimum‘ bezeichnet werden. Es war damals um zwei bis drei Grad Celsius wärmer als in der Gegenwart und der Meeresspiegel lag höher. Es bildeten sich große Binnengewässer und durch die häufigen Niederschläge war selbst die Sahara durchzogen von Flüssen. Zur Wüstenbildung kam es erst durch eine Abkühlung der Arktis, die diverse Rückkopplungen auslöste. Seit dem Ende der 1980er-Jahre gibt es erste Anzeichen eines erneuten Ergrünens der Sahara. Dünnbesiedelte Gegenden sind dafür prädestiniert. Das Bevölkerungswachstum in Afrika und die damit verbundenen Natureingriffe behindern diesen Prozeß allerdings.“

Wer ebenfalls von einer „globalen Ergrünung“ spricht, ist Vaclav Smil, tschechisch-kanadischer Professor für Umweltwissenschaften. In Wie die Ernährung der Welt wirklich funktioniert. Ein Fakten-Guide (2025) betont er:

„Wie satellitengestützte Erhebungen zeigen, hat in den ersten beiden Dekaden des 21. Jahrhunderts auf bis zu 50 Prozent der eine Pflanzendecke tragenden Bodenflächen der Erde eine messbare Vegetationsausweitung (beispielsweise in Form einer dichteren Belaubung, wahrnehmbar aus dem Orbit) stattgefunden, die summierte Blattoberfläche unserer Pflanzenwelt (Ackerland, Weideland, Wälder) hat so stark zugenommen, dass der Zuwachs ziemlich genau der Gesamtfläche aller Amazonas-Regenwälder entspricht; dagegen haben sich weniger als 4 Prozent der Landmasse der Erde in Richtung braun eingefärbt (…)

Werden alle diese Effekte berücksichtigt, deuten die Modellrechnungen darauf hin, dass die ‚globale Ergrünung‘ zum Ausgang des 21. Jahrhunderts hin um bis zu 20 stärker ausfallen wird, als vergangene Modellrechnungen es vorausgesagt haben.“