Daß linke Kräfte einen regelrechten Abtreibungskult betreiben und damit sprachpolitisch auch erfolgreich sind, läßt sich leider auch über Google Trends nachweisen. Nach „Abtreibung“ wird viel, viel häufiger gesucht als nach „Lebensschutz“ (siehe Grafik).
„Lebensschutz“ kommt ursprünglich aus der Öko-Bewegung. In den letzten Jahren nutzten diesen Begriff hingegen eher christlich-konservative Kreise. Zu nennen ist hier etwa der Bundesverband Lebensrecht mit seinem „Marsch für das Leben“.
Manche Vertreter des bürgerlichen Lagers befürchten jedoch auch, daß „Lebensschutz“ mit „deutschnationaler Bevölkerungspolitik verquickt“ werde. Liane Bednarz wirbt deshalb „für einen seriösen Lebensschutz“: „Das Anliegen derjenigen Organisationen, die sich für diesen einsetzen, besteht darin, ungewollt schwangeren Frauen, die einen Abbruch vornehmlich aus Gründen erwägen, die in ihrer Lebenssituation liegen (medizinische und kriminologische Indikation hier ausgenommen), zu ermutigen, sich für das Kind zu entscheiden. Dies heißt nicht notwendigerweise, die Mutterrolle anzunehmen. Auch das Austragen des Kindes mit anschließender Freigabe zur Adoption ist eine Möglichkeit.“ Bednarz wirbt hier also für eine Art „Lebensschutz light“. Abtreibungskritik: Ja! Verantwortung übernehmen: Nein!
Die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat die Brisanz des Themas ebenfalls erkannt. Sie stellt sich gegen eine Aufweichung des Abtreibungsrechts, wie von der Ampel forciert, weil sich die AfD „die Gelegenheit nicht entgehen lassen“ würde, sich als „Partei des Lebensschutzes“ zu inszenieren (FAZ).