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Michael Nehls, geboren am 20. Oktober 1962 in Freiburg im Breisgau, ist ein Mediziner und Neurowissenschaftler, der sich mit den Ursachen von Zivilisationskrankheiten beschäftigt und darüber mehrere Spiegel-Bestseller geschrieben hat.

Biographie

Michael Nehls, der verheiratet ist und drei Kinder hat, studierte Humanmedizin. Seine Habilitation erfolgte in Molekulargenetik. Er war Vorstandsvorsitzender eines Münchner biopharmazeutischen Unternehmens. „Doch der berufliche Erfolg hinterließ Spuren: Infolge des Bewegungsmangels, den viel zu vielen Geschäftsessen und des psychischen Druckes nahm ich zu – bis ich schließlich 20 Kilo zu viel auf die Waage brachte. Auch meine Blutwerte waren mit knapp 40 Jahren schon die eines älteren Menschen. Eines Tages blickte ich in den Spiegel und fragte mich: Soll das so weitergehen“, schreibt Nehls über sich selbst.

Der frühere Marathonläufer Nehls begann daraufhin wieder mit Ausdauersport (vor allem Rennradfahren). Zweimal beendete er das „Race Across America“ (4830 Kilometer) erfolgreich. Dazu Nehls: „Um das Ziel in den erlaubten zwölf Tagen zu erreichen, müssen die Teilnehmer über 400 Kilometer täglich im Alleingang zurücklegen. Dies entspricht in etwa drei Tour De France-Etappen pro Tag.“

Seit 2007 arbeitet Nehls laut eigenen Angaben „als freier theoretischer Medizinwissenschaftler“. Sein Ziel laute, mit seinen „medizinischen, neurowissenschaftlichen und evolutionsbiologischen Kenntnissen die Ursachen für Zivilisationskrankheiten zu erklären“.1https://michael-nehls.de/autor/

Sein Buch Das erschöpfte Gehirn (2022) erreichte ebenso den Status als Spiegel-Bestseller wie Das indoktrinierte Gehirn (2023).

Positionen

Das Gehirn des modernen Menschen sei tendenziell überlastet und daraus folgend „erschöpft“ aufgrund der Informationsflut. Man müsse es sich wie ein Tagebuch vorstellen: Jeden Tag könne „eine frische Seite beschrieben“ werden. Durch „Überschreibung“ könne diese Seite aber auch „unleserlich“ werden.2Das erschöpfte Gehirn 2022, S. 60 „Ohne freie Synapsen“ – bzw. freie Seiten – „für weitere Gedanken, die zu speichern wären, ist das Ego depletiert. Dann sind nur noch Routinegedanken bzw. Routinehandlungen möglich, die nicht erinnert werden müssen.“

Diese Überlastung führt Nehls auf die „moderne und weitestgehend artfremde Lebensweise“ zurück, die zur „unnatürlichen Normalität geworden ist und alle Generationen betrifft“3Ebd., S. 83. Depressionen und Alzheimer würden dadurch begünstigt. Nehls spricht in diesem Zusammenhang von einer „Pandemie der Selbstzerstörung“. So habe sich „weltweit zwischen 1990 und 2016 die Zahl der an Alzheimer Erkrankten mehr als verdoppelt, nämlich auf fast 44 Millionen – Tendenz dramatisch steigend“4Ebd., S. 95.

„Letztendlich“ macht Nehls eine „scheinbar unüberbrückbare Diskrepanz zwischen einer wirtschaftskonformen und einer artgerechten Lebensweise“5Ebd., S. 111 aus.

„In einer Welt des Überflüsses, die unsere kulturelle Entwicklung insbesondere in den letzten ein bis zwei Generationen geschaffen hat, leidet die Gehirnentwicklung vieler Menschen in den Ländern des globalen Nordens auch unter einem Zuviel.“6Ebd., S. 115

Als Kritiker des Corona-Maßnahmenstaates und des „Great Reset“ sprach Nehls von einem „stillen Krieg gegen das menschliche Denkvermögen“. Um dem entgegenzuwirken, biete er eine „Anleitung zur Selbstbehauptung“ und Stärkung der Widerstandsfähigkeit.7https://michael-nehls.de/wp-content/uploads/2023/08/Pressemitteilung-Das-indoktrinierte-Gehirn_Demokratie-und-Kultur-in-Gefahr_Dr-Michael-Nehls_14.08.2023-1.pdf

Zitate

„Jede Stunde, die wir täglich vor der Mattscheibe sitzen, erhöht das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, um etwa 30 Prozent.“8Das erschöpfte Gehirn 2022, S. 149

Veröffentlichungen (Auszug)

2023: Das indoktrinierte Gehirn

2022: Das erschöpfte Gehirn

2011: Die Methusalem-Strategie. Vermeiden, was uns daran hindert, gesund älter und weiser zu werden.

Wikipedia-Korrektur

Statt die wissenschaftlichen Ansätze und Meinungen von Michael Nehls zunächst zusammenzufassen, steigt Wikipedia direkt in die Kritik ein und beschränkt diese auf andere Ansichten zu Alzheimer. Die Leistung der Ursachenanalyse von Zivilisationskrankheiten fällt dabei komplett unter den Tisch.

Bild (Michael Nehls): Dirk Wächter

Fußnoten