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Zur Selbständigkeit schrieb Gerd Habermann in seinem „polemischen Soziallexikon“: „Der vom Wohlfahrtsstaat zutiefst gehasste oberste Wert einer freien Gesellschaft. Auf sich selbst angewiesen zu sein bedeutet insbesondere ökonomisch und sozial unabhängig zu sein und somit auch nicht dem Kommando und sich täglich ändernden Anweisungen einer Bürokratie oder den demagogischen Launen der Berufspolitiker ausgeliefert zu sein. Der politische Kampf der letzten einhundert Jahre lässt sich als ein Kampf gegen die soziale und wirtschaftliche Selbständigkeit der Bürger verstehen. Nur noch die kleine Gruppe der ökonomisch voll Selbständigen sind in Deutschland frei vom Sozialversicherungszwang. Indessen liegen die Programme schon bereit, auch sie um dieses wichtige Merkmal ihrer Selbständigkeit zu bringen („Bürgerversicherung“). Da mit dem Verlust an Selbständigkeit auch ein Verlust an Energie und Motivation eingergeht, ist die Wiederherstellung von Selbständigkeit (Eigentum und Freiheit) der Kern jeder nachhaltigen Sozialreform.“

Quelle: Gerd Habermann: Richtigstellung. Ein polemisches Soziallexikon. München 2006. S. 119

2006 gab es noch 4,1 Millionen Selbständige in Deutschland. Bis 2023 sank der Wert auf 3,6 Millionen.