Das östliche Mittelmeer ist ein Pulverfaß. Zwischen Griechenland und der Türkei gibt es etliche Grenzstreitigkeiten. Darüber hinaus kann die Türkei Migranten als Waffe gegen Griechenland und Europa einsetzen, wie die Jahre ab 2015 eindrucksvoll bewiesen haben.
Wie reagiert Griechenland darauf? Die Verteidigungsausgaben sind gemessen an der dürftigen Ökonomie sehr hoch. „Das Ergebnis ist eine moderne Flotte, eine relativ große Armee und eine Luftwaffe, deren Piloten zu den besten in Europa gehören“, beschreibt Tim Marshall Griechenlands Strategie, seine 6.000 Inseln zu verteidigen.
„Die Entdeckung möglicher großer Gas- und Ölvorkommen im östlichen Mittelmeer hat die Situation weiter verschärft. Sowohl vor Ägypten als auch vor den Küsten Israels, Zyperns und Griechenlands scheinen sich große Erdgaslager zu befinden. Die Türkei ist offenbar enttäuscht, dass sich in ihrer eigenen Wirtschaftszone bislang kaum Hinweise auf Erdgaslager gefunden haben. Sie hat begonnen, in zypriotischen und griechischen Gewässern zu explorieren und ein Abkommen mit Libyen geschlossen zur Ausbeutung etwaiger dortiger Vorkommen. Der Libanon streitet sich mit Israel um ein Erdgasfeld. BP, Total, Eni und ExxonMobil mischen mit …“
Literatur: Tim Marshall: Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert. 10 Karten erklären die Politik von heute und die Krisen der Zukunft. München 2023.