Hermann Binkert, geboren 1964 in Waldshut-Tiengen1https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/1059464950, ist Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts INSA.
Biographie
Binkert studierte Jura und war danach 18 Jahre im öffentlichen Dienst. Unter anderem arbeitete er im Bundesfamilienministerium. 2008 bis 2009 war er Staatssekretär in Thüringen. Das Meinungsforschungsinstitut INSA gründete er am 26. November 2009 und ist bis heute dessen Geschäftsführer.2https://www.insa-consulere.de/team/
Binkert ist Katholik, verheiratet und Vater von vier Kindern. Er trat im Jahr 2014 aus der CDU nach mehr als 30 Jahren der Mitgliedschaft aus und ist seitdem parteilos. Nach eigenen Angaben führt INSA Umfragen für alle im Bundestag und den Landtagen vertretenen Parteien durch.3https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-insa-chef-hermann-binkert-und-seine-kontakte-zur-afd-a-1069104.html
Positionen
Repräsentationslücken
„Die Neigung, der jeweils herrschenden Mehrheit politisch nach dem Munde zu reden, ist eine der Ursachen für die im Parteiengefüge immer wieder entstehenden Repräsentationslücken“, schreibt Binkert in seinem Buch Wie Deutschland tickt. Ein Meinungsforscher packt aus, das im Jahr 2025 erschienen ist.4Hermann Binkert: Wie Deutschland tickt. Ein Meinungsforscher packt aus. Basel 2025, S. 236
Er selbst legt großen Wert auf seine Neutralität als Meinungsforscher und betont, nur die Wirklichkeit abbilden zu wollen. Versuche von links und rechts, unter Berufung auf Marxisten wie Antonio Gramsci und Michel Foucault, eine dominante Meinung im politischen Vorfeld durchzusetzen, lehnt Binkert kategorisch ab. Denn: „Zu einer pluralistischen Gesellschaft – und sie allein ist dem freiheitlichen Verfassungsstaat angemessen – passt das Streben nach kultureller Hegemonie nicht.“5Ebd., S. 220
Als Beispiel für die negativen Folgen dieses Strebens nennt Binkert den „Kampf gegen rechts“, der mit einer Gleichsetzung von „rechts = rechtsextrem = Nazi“ arbeite. „Ob diesem politisch zweckdienlichen, aber politisch fatalen Kurzschluss noch ein langes Leben beschieden ist, kann man mit guten Gründen bezweifeln“, zeigt sich Binkert allerdings zuversichtlich. Im INSA-Meinungstrend von Mitte März 2025 hätten sich trotz der drohenden Diffamierung „30 Prozent rechts der Mitte“ verortet.
Daraus schlußfolgert er: „‚Rechts‘ scheint wieder eine von mehreren gängigen politischen Selbstbeschreibungen zu werden.“6Ebd., S. 225
Kritik übt er des Weiteren an der Tendenz postdemokratischer Gesellschaften, den „Gesprächsprozess mündiger Bürger“ zu unterbinden bzw. lenken zu wollen.7Ebd., S. 165f
CDU
„Ihre über weite Strecken betriebene Politik der sogenannten asymmetrischen Demobilisierung mag der Union kurzfristig genutzt haben – langfristig hat sie ihr geschadet und damit letztlich auch den politischen Mitbewerbern und dem politischen System, der parlamentarischen Demokratie“, analysiert Binkert die Jahre unter CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel.8Ebd., S. 177
Familie
Binkert betont: „Die Stärkung der Familie ist die entscheidende Zukunftsfrage für unser Land. Wenn die Politik hier versagt, sind alle anderen Bemühungen letztlich umsonst.“9Ebd., S. 54
Kapitalismus und Sozialismus
Einer INSA-Umfrage von 2024 zufolge betrachten die meisten Deutschen die wirtschaftliche Lage pessimistisch. Bei allen Einkommensgruppen überwiegt der negative Ausblick.10Ebd., S. 47 Darüber hinaus berichtet Binkert: „Anfang 2025 wollten wir wissen, ob die Befragten wirtschaftspolitisch eine (eher) sozialistische oder eine (eher) kapitalistische Einstellung haben. 47 Prozent gaben an, sie hätten eher eine sozialistische Einstellung, und 29 Prozent, sie hätten eher eine kapitalistische Einstellung. Nur Befragte, die sich rechts der Mitte verorteten, hatten mehrheitlich eine kapitalistische Einstellung (51 Prozent kapitalistisch, 33 Prozent sozialistisch).“11Ebd., S. 75
Veröffentlichungen (Auszug)
2025: Wie Deutschland tickt. Ein Meinungsforscher packt aus
Wikipedia-Korrektur
Der Wikipedia-Beitrag über Binkert enthält tote Verlinkungen. Es sind viele Behauptungen nicht mit Quellen belegt. Statt der Selbstauskunft über seine eigene Neutralität als Meinungsforscher zu glauben, unterstellt Wikipedia unter Berufung auf Sekundärquellen Binkert eine besondere Nähe zur AfD. Um diese Einseitigkeit zu korrigieren, haben wir ausführlich aus seinem Buch Wie Deutschland tickt zitiert.