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Imad Karim, geboren am 7. Juni 1958 in Beirut, ist ein libanesisch-deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Fernsehjournalist, der früher auch für die öffentlich-rechtlichen Sender arbeitete.

Biographie

Imad Karim wurde in Beirut geboren. Sein Vater war ein libanesischer Schiit und seine Mutter gehörte zur Gemeinschaft der syrischen Alawiten. Beide waren jedoch Agnostiker und erzogen ihre vier Söhne religionsfrei. Karim wuchs im Libanon auf, machte dort sein Abitur und kam 1977 als selbstzahlender Student nach Deutschland, wo er in Berlin, Mainz und Mannheim studierte. Von 1984 bis 1991 arbeitete er neben seinem Studium als Dolmetscher und Übersetzer in und aus dem Arabischen. 1987 schloss er sein Politik-Studium als Magister ab.

Nach Beendigung des libanesischen Bürgerkrieges kehrte er 1991 in seine Heimat zurück und drehte den 28-minütigen Essayfilm „Die verlogenen Mythen meines Krieges“ für den SWR. „Die Dreharbeiten zu diesem Film wurden überschattet von einer Minenexplosion, bei der die 26-jährige Regieassistentin Noha Almasri ihr rechtes Bein verlor. Eine Schrifttafel weist am Ende des Films ausdrücklich darauf hin“, berichtet Karim auf seiner Webseite.

1992 begann er für ARD, ZDF und den WDR als freier Fernsehjournalist, Filmautor und Regisseur zu arbeiten. Er berichtete live aus den Krisengebieten im Nahen Osten, hauptsächlich aus dem Libanon und von der libanesisch-israelischen Grenze. In den folgenden Jahren produzierte Karim für das öffentlich-rechtliche Fernsehen eine Reihe von Dokumentationen, Reportagen und Filmessays im In- und Ausland, z.B. im Libanon, in Syrien, Ägypten, Marokko, Tunesien, dem Irak, der Türkei, Ghana, der Schweiz, Italien, Spanien, Portugal, Philippinen und in Hongkong. Seine Filme wurden in den Fernsehanstalten WDR, hr, BR, MDR, ORB, SR, SWR, NDR, 3Sat, Phoenix und im ARD-Programm ausgestrahlt und mehrmals wiederholt.

1994 erhielt er den Freiburger Publikumspreis, 1995 Europas Medienpreis für Integration und 1999 den Prix Iris Niederlande für den Film „Von Deutschland nach Ghana und zurück“.

Die Filmdokumentationen von Imad Karim befassen sich mit Menschen und einzelnen Schicksalen. Ende der 1990er Jahre erschien sein Dokumentarfilm „Beate von Pückler – Die Ziegenkönigin von Andalusien“.

Von August 2001 bis Januar 2018 leitete er die von ihm gegründete Werbeagentur und Filmproduktion „Strong Shadow Media“ in Mannheim. Seit Ausbruch der Asylkrise 2015 tritt er als Kritiker des Islam auf. Dabei trat er als Gastredner bei Veranstaltungen der FDP, CDU und AfD auf.

Am 14. April 2017 wurde das Profil von Imad Karim bei Facebook entfernt. Am 19. Mai 2017 wurde seine Facebook-Sperre im Deutschen Bundestag zum Thema „Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken“ erwähnt. Am 31. Juli 2017 sendete die ARD die 45-minütige Reportage „Im Netz der Lügen – Der Kampf gegen Fake News“ von Claus Hanischdörfer, in dem unter anderem ein Facebook-Post von Imad Karim als Beispiel für die Verbreitung von „Fake News“ angeführt wird. Imad Karim wehrte sich, indem er eine Gegendarstellung präsentierte, die zeigt, wie Claus Hanischdörfer die Aussagen Karims im Nachhinein manipuliert hatte.

Unter anderem solidarisierte sich auch der Cicero mit Karim und veröffentlichte den gelöschten Beitrag:

„Wie viele andere Zuwanderer suchte ich in Deutschland die Verständigung mit den Einheimischen, und ich fand sie schnell. Wohlgemerkt auch ohne Integrationsprogramme. Wie viele andere Zuwanderer sog ich die Werte der Aufklärung auf, vermischte sie mit meinem kulturellen Erbe und schuf daraus eine Symbiose, auf deren Grundlage Bücher, Artikel und Filme entstanden, die als Brücken zwischen den jeweiligen Kulturen dienen sollten. Damals war eine kritische Grundhaltung gegenüber dem Islam übrigens noch sehr willkommen. Denn in den siebziger und achtziger Jahren glaubten viele, dass die kritische und selbstkritische Auseinandersetzung ein Bestandteil der linken Idee sei.

Inzwischen habe ich das Gefühl, dass Islamkritikern wie Bassam Tibi, Hamed Abdel-Samad oder auch mir in Deutschland bewusst ein Gefühl der Heimatlosigkeit vermittelt wird. Wir sind heute nicht mehr erwünscht. Wenn Leute wie wir vor den Gefahren der ungesteuerten Migration warnen, gelten wir schnell als chauvinistische Ewiggestrige, die die globale Verantwortung der Bundesrepublik einfach nicht überblicken können.“

Für den Cicero hatte Karim auch einen der meistgelesenen Artikel 2016 verfasst. Er trägt den Titel „Jedes Unrecht beginnt mit einer Lüge“ und beschäftigt sich kritisch mit der Migrationspolitik:

„Wenn wir in unserer freiheitlichen Grundordnung kriminelle Migranten nicht als kriminell bezeichnen dürfen, weil sie Migranten sind, dann hat das mit Toleranz nichts zu tun, sondern mit einer neuen Art von Rassismus, einem Privilegien-Rassismus. Ich rufe die Politiker dazu auf: Nennen Sie die Kriminellen beim Namen und viele Türken, Araber und Kulturmuslime wären Ihnen dankbar.“

Zu den aktuellen Filmproduktionen Karims gehören u.a. Hans-Georg Maaßen im Portrait, „wer Moral übers Recht stellt, verliert Beides“ (2020). „Dekadenz – Jubelnd in den Untergang“ (2021), „Polens deutsche Migrationskrise, der innereuropäische Kulturkampf, Hommage an Polen“ (2022) und der Spielfilm „Plötzlich Staatsfeind“ (2024).

Film: Plötzlich Staatsfeind

Der Spielfilm „Plötzlich Staatsfeind“ ist eine Dystopie, die jedoch sehr wirklichkeitsnah wirkt. Der Protagonist Oskar Held, ein Schriftsteller, wird aufgrund von Meinungsdelikten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und fortan vom Staat überwacht. Zudem wird der Versuch unternommen, ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Auf Youtube haben sich den Film bisher über 340.000 Nutzer angesehen.

Wikipedia-Korrektur

Die von Recherche D vorgenommenen Korrekturen basieren auf Auskünften von Imad Karim. Zudem haben wir den negativ wertenden Sekundärquellen Primärquellen entgegengesetzt. Zu kritisieren ist der Wikipedia-Beitrag über Imad Karim vor allem aufgrund von Auslassungen, wodurch ein falscher Eindruck entsteht. Wikipedia erweckt z.B. den Eindruck, daß Karim in seinem gesamten Leben ausschließlich im Umfeld der AfD aufgetreten ist. Das entspricht nicht der Wahrheit.