„Wer definiert, was als modern zu gelten hat, kann seine spezifischen Zukunftsvorstellungen als natürlich, als selbstverständlich, als vom Geschichtsprozeß selbst gedeckt ausgeben, während die gegnerische Position mit dem doppelten Makel des Unzeitgemäßen und Illegitimen ausgestattet wird“, betonte der Universalgelehrte Rolf-Peter Sieferle.

Daraus entwickelte sich ein Diktat der Modernität, das vor allem Konservativen zu schaffen macht. Denn: Familie, Fleiß, Anstand, Religion, Traditionen et cetera werden häufig als altbacken stigmatisiert. Doch es gibt in der Gegenwart mehrere Auswege aus dieser Situation: In Fragen der Energieversorgung können sich Konservative z.B. mit ihrem Plädoyer für Kernkraft als modern und fortschrittlich präsentieren. Indes sind Windindustrieanlagen die Fortsetzung einer mittelalterlichen Technologie.

Moderne, fortschrittliche Technologieoffenheit statt grüne Planwirtschaft!

Zudem plädieren linke Wachstumskritiker für eine „reduktive Moderne“ mit grüner Planwirtschaft. Der wahre Kern ihrer Forderung: Reparieren und renovieren sollten den Vorzug erhalten vor der bewußten, regelmäßigen Zerstörung, um Neues verkaufen zu können. Ja zum Minimalismus! Die Deutschen besitzen zu viele Schuhe, zu viel Unterhaltungselektronik und so weiter. Der Konsumverblödung eine nachhaltige Bildung entgegenzusetzen, ist daher grundsätzlich richtig, wenn man unter »nachhaltig« ein konservatives, bewahrendes Prinzip versteht und keine Klima-Ideologie.

Jetzt kommt das große Aber: Läßt sich der Konsumverzicht verordnen? Und sollte er gesetzlich verordnet werden? Niemals! Suffizienz (Genügsamkeit) entsteht in gesunden Sozialstrukturen, also vor allem intakten Familien mit Kindern, von ganz allein. Um Kosten zu reduzieren, haben auch Unternehmen einen Anreiz zur Schonung von Ressourcen. Es wäre jedoch fatal, wenn sie ausschließlich auf eine Senkung des Verbrauchs setzen, wie von linken Wachstumskritikern suggeriert wird. Unternehmen müssen auf Fortschritt setzen. Sie müssen und sollen Technologien entwickeln, mit denen es besser gelingt, Energie und damit Kosten zu sparen. Mit dem Slogan Transformation by design or by desaster knüpft die linke Wachstumskritik jedoch an den sozialistischen Todestrieb an. Sie behauptet, es drohe der Weltuntergang, wenn man ihre Rezepte nicht berücksichtige. Solche Ideologien neigen zum Totalitarismus und unterdrücken damit alternative, moderne, fortschrittliche Lösungswege für ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen.