Das Sparen gilt als eine der deutschen Tugenden schlechthin. 2022 haben die Deutschen laut Destatis im Durchschnitt 11,1 Prozent ihres verfügbaren Einkommens gespart.

Zum Vergleich: Während es in der Schweiz, 18,4 Prozent des Einkommens waren, belief sich in den USA der Betrag auf 3,7 und in Italien auf 2,1 Prozent. Dabei ist das Pro-Kopf-Einkommen inklusive Immobilienbesitz in Italien beispielsweise höher! (Märchen vom reichen Land)

Durch hohe Inflation und steigende Preise wird das Sparvermögen jedoch bereits mittelfristig wertloser. Hinzu kommen beispielsweise Erbschafts- und Kapitalertragssteuer, die Rücklagen und Investitionen für Sparer unattraktiver werden lassen. Der britische Schriftsteller Hilaire Belloc fasste dies so zusammen: „Unter einem System hoher Steuern entwischt der Spekulant, während dieselbe Besteuerung den Sparer abtötet.“ Familien wird es so verunmöglicht, effektiv zu sparen und die eigene Zukunft abzusichern!

Steuern und Inflation belasten Sparer

Dies zeigt sich besonders am Beispiel der Kapitalertragssteuer. In Heft 22 von „Recherche D“ (hier bestellen!) wird die Gesetzgebung vom April 2024 gut zusammengefasst:
„Für Millionäre und Milliardäre ist es am günstigsten, 25 Prozent Kapitalertragsteuer zu bezahlen und nicht selbst zu arbeiten, da der Spitzensteuersatz bei 42 Prozent liegt. Wohlhabende, arbeitende Familien müssen hingegen zunächst die 42 Prozent bezahlen und obendrauf auf ihre Ersparnisse noch einmal 25 Prozent. Da der Sparerfreibetrag lediglich bei 1.000 Euro pro Person liegt, sind davon auch viele Familien aus der Mittelschicht betroffen. Sie werden ausgequetscht wie eine Zitrone und können deshalb kein Vermögen aufbauen, während die effektive Besteuerung von Großunternehmen sowie wirklich Reichen deutlich niedriger liegt.“

Zum Vergleich: In den 1990er-Jahren lag der Sparerfreibetrag noch bei 6.000 DM pro Person. Familien war es damit möglich, zu sparen, ohne eine absurde und dreiste Doppelbesteuerung fürchten zu müssen!