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Max Otte. Von: Markus Kaufhold.
Max Otte. Von: Markus Kaufhold.

Max Otte, geboren am 7. Oktober 1964 als Matthias Otte in Plettenberg, ist Unternehmer, Ökonom und Publizist. 2006 legte er mit dem Bestseller Der Crash kommt eine präzise Vorhersage der Weltfinanzkrise von 2008 vor. In Folge dieser Analyse wurde Otte in nahezu alle großen deutschen Talkshows (Günther Jauch, Markus Lanz, Anne Will, Frank Plasberg) eingeladen. 2016 betonte der Deutschlandfunk deshalb, Otte sei „Lieblingsexperte aller Medien“.1https://www.deutschlandfunkkultur.de/oekonom-max-otte-sind-sie-ein-profiteur-der-finanzkrise-100.html Insgesamt verfaßte Otte 14 Spiegel-Bestseller.2https://privatinvestor-buchdienst.de/shop/weltsystemcrash/3https://www.privatinvestor.de/medien/buecher

2022 kandidierte er als CDU-Mitglied auf Vorschlag der AfD für das Amt des Bundespräsidenten. Inzwischen ist er kein Parteimitglied mehr.

Otte ist deutscher und amerikanischer Staatsbürger.4https://max-otte.de/#lebenslauf

Biographie

Matthias Otte gehört dem geburtenstärksten Jahrgang der Bundesrepublik an und wurde als Sohn von Lore Otte, geborene Hauter, und des Berufsschullehrers und Kommunalpolitikers Max Otte (1928–1983) geboren. Nach dem Tod seines Vaters nahm er dessen Vornamen Max an.5Max Otte: Auf der Suche nach dem verlorenen Deutschland. Notizen aus einer anderen Zeit. Neuburg an der Kammel 2025. S. 15f und S. 22

Über seine Studienzeit heißt es zutreffend bei Wikipedia:

Im Jahr 1983 machte Otte sein Abitur in Plettenberg. Von 1983 bis 1989 studierte er Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln. Dieses Studium schloss er 1989 als Diplom-Volkswirt ab. Innerhalb des Studiums absolvierte er ein Auslandsjahr von 1986 bis 1987 als Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung an der American University in Washington, D.C. Seinen zweiten Abschluss an der Princeton University in New Jersey (USA) als Master of Arts machte er 1991 in Public Affairs. In Princeton wurde er 1997 bei Aaron Friedberg mit der Arbeit A Rising Middle Power? – German Foreign Policy in Transformation promoviert.

Beruf

Zu seinen frühen Erfolgen zählt Otte einen Beratungsauftrag bei den Vereinten Nationen, den er im Alter von 26 Jahren anvertraut bekam. Als Repräsentant der Unternehmensberatung von Kienbaum sollte er zur Reorganisation der UN-Entwicklungshilfe beitragen.6Ebd., S. 23

Für Kienbaum war Otte insgesamt von 1989 bis 1994 tätig. 1995 wurde er Mitarbeiter beim Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Wikipedia berichtet des weiteren sachlich korrekt:

Von 1997 bis 1998 war er bei Arthur D. Little beschäftigt. Er beriet verschiedene Unternehmen und Organisationen, darunter die Münchener Rück, das Bundeswirtschaftsministerium und die Vereinten Nationen. Von 1998 bis 2000 war Otte Assistant Professor für internationale Wirtschaft und internationales Management am Department of International Relations der Boston University. Darüber hinaus war er von 2001 bis 2005 am Aufbau des Executive MBA-Program Business Integration an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg beteiligt.

2001 wurde er verbeamteter Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Worms (C3-Stelle), wo er Marketing, International Business Studies sowie Finanzierung und Investition in den Fachbereichen Internationale Betriebswirtschaft und Außenwirtschaft sowie Tourismus unterrichtete. Von 2011 bis 2016 war er als Professor für quantitative und qualitative Unternehmensanalyse und -diagnose an der Karl-Franzens-Universität Graz tätig. Vom Wintersemester 2011/2012 bis zum Wintersemester 2016/2017 hatte er außerdem regelmäßig Lehraufträge an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt im Studienbereich Wirtschaftswissenschaften inne. 2018 schied er auf eigenen Wunsch aus dem Beamtenverhältnis aus.

Otte selbst schreibt, er sei in seinen ersten Berufsjahren ein „Weltenbummler“ gewesen. „Ich arbeitete in New York, in Frankfurt und in Düsseldorf ebenso wie in Daressalam. Ich lebte in Köln, Washington, Frankfurt, Hamburg, Worms, Princeton und Boston und einige Monate im Skiort Aspen in den Rocky Mountains.“7Ebd., S. 32

2003 gründete Otte die IFVE Institut für Vermögens­ent­wicklung GmbH. 2016 folgte die PI Kapitalanlage GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Köln ist von der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen (BaFin) für Anlagevermittlung, Anlageberatung und Finanzportfolioverwaltung lizensiert und betreut aktuell sieben Fonds und Sondervermögen mit einem Volumen von insgesamt über 350 Millionen Euro.8https://de.linkedin.com/company/privatinvestor-kapitalanlage

In den Jahren 2009, 2010 und 2011 wurde Max Otte zum „Börsianer des Jahres“ gewählt.9https://www.finanzen.net/kolumnisten/max-otte 2016 rechnete Börse Online vor, daß die Fonds von Max Otte langfristig betrachtet „neben DAX und Eurostoxx 50 auch den MSCI World geschlagen“ hätten. Der PI Global Value habe eine jährliche Rendite von 7,46 Prozent erzielt und von 2008 bis 2016 um 87,43 Prozent an Wert zugelegt.

2024 wurden der PI Global Value und der Max Otte Vermögensbildungsfonds fusioniert.10https://max-otte-fonds.de/verschmelzung-pi-vermoegensbildungsfonds-pi-global-value-fund/

Kandidatur als Bundespräsident

Im Januar 2022 wurde Otte von Mitgliedern der Bundesversammlung der AfD zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten benannt. Mit 140 Stimmen bekam er die zweitmeisten Stimmen. Frank-Walter Steinmeier (SPD) erhielt 1045. Einen eigenen CDU-Kandidaten gab es bei der Wahl nicht. Otte erhielt schlußendlich sieben Stimmen mehr, als tatsächlich AfD-Wahlberechtigte an der Versammlung teilnahmen. Seine Kandidatur sah Otte ausdrücklich „nicht als Provokation“. Sie diene vielmehr dazu, „Gräben zuzuschütten“, berichtete die FAZ. Trotzdem schloss die CDU Otte in Folge seiner Kandidatur im August 2022 aus der Partei aus.11https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/max-otte-nach-afd-engagement-aus-cdu-ausgeschlossen-18219704.html

Positionen

Euro

Bereits im April 1998 warnte Otte vor einer überstürzten Einführung des Euro. Er führte aus, „dass die ökonomischen Voraussetzungen für eine Währungsunion nicht gegeben seien und dass die Kunstwährung Euro spätestens innerhalb von zehn Jahren ernsthafte Probleme bekommen werde“.12Otte 2025, S. 37

Soziale Marktwirtschaft

Max Otte setzt sich für eine gemeinwohlorientierte Marktwirtschaft ein. „Leistung und soziale Sicherheit schließen einander nicht aus“, so Otte13Ebd., S. 256, der nur in dieser Verbindung einen „fairen Kapitalismus“ erblickt. Diesen zu verwirklichen, wäre in Deutschland möglich gewesen. Otte spricht in diesem Zusammenhang von einer „deutschen Moderne“.

„Die deutsche Gesellschaft war leistungsorientiert und gleichzeitig solidarisch. Deutsche mittelständische Unternehmer bauten ihre Villen mitten in den Orten, wirkten in den Vereinen mit, gründeten soziale Einrichtungen und waren Vorbilder in der Gemeinschaft. In England und den USA war dies traditionell anders: Man zog sich auf Landsitze zurück und hatte ein durchaus stärker ausgebildetes Klassenbewusstsein als in Deutschland. Auch das ändert sich bei uns. Immer mehr trennen sich nach amerikanisch-englischem Vorbild die Vermögenden und die anderen …“14Ebd., S. 241

Finanzwirtschaft

Wikipedia faßt Ottes Positionen zur Finanzwirtschaft wie folgt korrekt zusammen:

2009 sprach sich Otte für eine Verstaatlichung der Bank Hypo Real Estate aus. Er sieht Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie andere genossenschaftlich organisierte Banken als Stabilitätsfaktor und als Weg zur Mittelstandsförderung an.

In einer Anhörung im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages vertrat Otte 2010 die Auffassung, dass eine Finanztransaktionssteuer über reduzierte Portfolioumschichtungen zu sinkenden Gebühren für Geldanleger führen werde.

Otte bezeichnete den internationalen Finanzmarkt als Bedrohung für die Demokratie und zitierte in diesem Zusammenhang Simon Johnson, den früheren Chefvolkswirt des IWF „Die Finanzbranche hat die Politik gekapert.“

In der Geldpolitik der Notenbanken sieht Otte Planwirtschaft und zog Vergleiche zur Endphase der DDR.

Sonstiges

Unter anderem zusammen mit David Engels und Gerd Morgenthaler gehört er dem Vorstand der Oswald-Spengler-Gesellschaft an. 2018 initiierte Otte das Neue Hambacher Fest. Es diene „als Protestveranstaltung gegen die Obrigkeit, als Fest der Freiheit, als Fest der Bürgerlichkeit und als Nationalfest der Deutschen“.

Veröffentlichungen (Auszug)

2021: Auf der Suche nach dem verlorenen Deutschland. Notizen aus einer anderen Zeit

2021: Die Krise hält sich nicht an Regeln. 99 Antworten auf die wichtigsten Fragen nach dem Corona-Crash (Spiegel-Bestseller)

2019: Weltsystemcrash. Krisen, Unruhen und die Geburt einer neuen Weltordnung (Spiegel-Bestseller)

2016: Rettet unser Bargeld (Spiegel-Bestseller)

2012: Endlich mit Aktien Geld verdienen. Die Strategien und Techniken, die Erfolg versprechen (Spiegel-Bestseller)

2006: Der Crash kommt (Spiegel-Bestseller)

Wikipedia-Korrektur

Statt sich bei den zahlreichen Primärquellen zu bedienen, beruhen vor allem die Kapitel „Kritik und Kontroversen“ sowie „Politische Einordnung“ auf negativ wertenden, tendenziösen Sekundärquellen. Gerade bei Max Otte ist das unnötig, da er sich in seinem autobiographischen Werk Auf der Suche nach dem verlorenen Deutschland auch selbstkritisch zeigt.

Dort, wo Wikipedia sachlich und objektiv das Leben von Max Otte beschreibt, haben wir die entsprechenden Passagen übernommen. Korrekturen und Ergänzungen haben wir vorgenommen, wo das nicht der Fall ist.

Fußnoten