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Eva Herman, geboren am 9. November 1958 in Emden, war bis 2007 fast 20 Jahre lang Nachrichtensprecherin der Tagesschau.1https://www.imdb.com/de/name/nm0379128/bio/?ref_=nm_ov_bio_sm Laut einer Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2003 war sie damals die beliebteste Moderatorin Deutschlands.2https://www.welt.de/print-welt/article255954/Man-muss-nicht-mit-jedem-ueber-alles-reden.html Auslöser ihrer fristlosen Kündigung bei den Öffentlich-Rechtlichen war eine Abrechnung mit dem Feminismus. Höhepunkt dieser Skandalisierung war ein Rauswurf Eva Hermans vor laufender Kamera bei einer Talkrunde von Johannes B. Kerner am 9. Oktober 2007.3https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/herman-rauswurf-bei-kerner-der-programmierte-eklat-a-510511.html Seitdem schreibt Eva Herman Bücher und hat reichweitenstarke Onlinekanäle (Telegram: über 204.000 Abonnenten, X: über 52.000, Youtube: über 75.000).

Biographie

Ohne durchgängig korrekte Quellenangaben liefern zu können, berichtet Wikipedia über das Leben von Eva Herman zunächst sachlich:

„Herman wurde als Eva Feldker und Tochter eines Hotelier-Ehepaars geboren. Sie wuchs mit einem Bruder und einer Schwester in Herzberg am Harz auf. Ihr Vater starb, als sie sechs Jahre alt war. Nach der Mittleren Reife absolvierte sie in Braunlage, Timmendorfer Strand und der Schweiz eine Berufsausbildung zur Hotelkauffrau.

(…)

Beim Bayerischen Rundfunk in München wurde Herman von 1983 bis 1986 zur Journalistin, bis 1988 zur Fernsehsprecherin ausgebildet. Währenddessen moderierte sie für den Hörfunksender Bayern 3 unter anderem die Sendungen Radiokantine, Hitkiste, Vormittagsprogramm, ARD-Nachtprogramm und Rushhour mit ihrem damaligen Chef Thomas Gottschalk. Gleichzeitig übernahm sie im Bayerischen Fernsehen die Moderation von Nachrichten- und Unterhaltungssendungen, zum Beispiel BR-unterwegs und Der heiße Draht. 1988 wechselte sie zum NDR nach Hamburg, dort moderierte sie zunächst beim Radiosender NDR 2 die Sendestrecken Am Vormittag, Plattenkiste und Traumhaft. Nach einem Casting durch Werner Veigel wurde sie ins Team der Tagesschau aufgenommen und sprach ihre erste Sendung im August 1988.

Daneben war Herman regelmäßig in Unterhaltungs- und Talkshows zu sehen. Von 1991 bis 1995 führte sie durch die monatliche Schlagerparade der Volksmusik und präsentierte die ARD-Sendungen Chorgala (1994–1995), Stars (1995–1998) und die Spenden-Gala Ein Herz für Kinder (1996–1997). Weiter führte sie durch die ARD-Berichterstattung über die Internationale Funkausstellung Berlin (1993, 1995, 1997) und über die Kieler Woche (1995–2004). Von 1995 bis 1999 moderierte sie im NDR-Fernsehen regelmäßig das norddeutsche Regionalmagazin DAS!. Am 17. Januar 1997 war sie erstmals zusammen mit ihrer Kollegin Bettina Tietjen Gastgeberin bei der „Talk-Illustrierten“ Stargeflüster. Daraus entwickelte sich im Mai 1999 die Talkshow Herman und Tietjen. Ab Dezember 2000 moderierte sie die NDR-Quizsendung Wer hat’s gesehen? und ab Februar 2003 die Talentshow der ARD-Fernsehlotterie Deutschlands Talente. Nebenbei arbeitete Herman auch für den Pharmakonzern Hoffmann-La Roche und dessen bundesweite Kampagne Durch die Brust ins Herz.“

Verbannung aus den Leitmedien

Am 14. Oktober 2007 schrieb die NZZ über „Eva und den Sündenfall“:

„Die an Merkwürdigkeiten reiche Geschichte der deutschen «Vergangenheitsbewältigung» hat ein neues, bizarres Kapitel erhalten. Eva Herman, die ehemalige Talkshow-Moderatorin und «Tagesschau»-Sprecherin, versetzt mit wirren Interviewäusserungen und mit trotzigem Widerstand gegen die Forderung nach Entschuldigung Teile der deutschen Öffentlichkeit in einen völlig überrissenen Erregungszustand.

In seltenem Schulterschluss sind sich Boulevard- und Intelligenz-Medien, aber auch Politiker und der Zentralrat der Juden in Deutschland einig, dass Eva Herman als unbelehrbar und von braunem Ungeist infiziert aus der Öffentlichkeit verbannt werden sollte.

Am vergangenen Dienstag fand dieser Wunsch seine Erfüllung – in einer Fernsehszene: Um halb zwölf nachts war zu sehen, wie der Talkshow-Gastgeber Johannes B. Kerner Eva Herman aufforderte, das Studio seiner Sendung zu verlassen, weil «Worte gefallen sind, die dürfen nicht kommen». Einen solchen Ausschluss aus einer laufenden TV-Sendung hatte man im deutschen Fernsehen nicht einmal zwei so hartgesottenen Politikern der äusseren Rechten wie Franz Schönhuber und Jörg Haider zugemutet.

(…)

Das trägt Züge des Exorzismus, bei dem es dem Betroffenen nicht hilft, wenn er bestreitet, das ihm Unterstellte überhaupt gesagt oder gemeint zu haben. Wenn einmal «Worte gefallen sind, die nicht kommen dürfen», dann hilft nur noch die öffentliche Unterwerfung unter ein Buss- und Reueritual, will der «Täter» überhaupt noch eine Chance auf Rehabilitation haben. Die Einladung in Kerners Talkshow war die Einladung an Eva Herman, sich diesem Ritual zu unterziehen. Weil sie das verweigerte, wurde sie ausgeschlossen.

Der Umgang mit der NS-Vergangenheit ist längst zu einem starren Reiz-Reaktions-Verbund heruntergekommen. Was zählt, ist die Einhaltung bestimmter Sprachcodes und die Vorführung der erwarteten symbolischen Gesten der Abwehr. Moralische Haltung muss präsentiert werden, nicht kritisches Urteil.

Wo das aber fehlt, geraten Anlass und Folgen in ein groteskes Missverhältnis: Mittlerweile hat nicht bloss der NDR seiner Mitarbeiterin Eva Herman mit der bemerkenswerten Begründung gekündigt, sie polarisiere zu sehr. Jetzt gilt jeder, der sich mit der geschassten Fernsehfrau einlässt, als anrüchig.“

Gegen die Verunglimpfung ihrer Person hat Eva Herman mit wechselndem Erfolg geklagt. 2009 sprach ihr das Oberlandesgericht Köln 25.000 Euro Schmerzensgeld zu, weil der Axel-Springer-Verlag sie zu Unrecht in die Nähe des Nationalsozialismus rückte. 2012 verlor Herman allerdings vor dem Bundesverfassungsgericht. Es ging dabei um folgendes Zitat:

„Wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das – alles was wir an Werten hatten – es war eine grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle – aber es ist eben auch das, was gut war – das sind die Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben.“

Veröffentlichungen (Auszug)

2019: Blutgericht Europa: Karl der Große als Ursache für den Untergang Deutschlands und Europas

2010: Die Wahrheit und ihr Preis: Meinung, Macht und Medien

2007: Das Prinzip Arche Noah: Warum wir die Familie retten müssen

2006: Das Eva-Prinzip. Für eine neue Weiblichkeit

Wikipedia-Korrektur

Der Wikipedia-Beitrag über Eva Herman enthält mehrere tote Links. Die Schilderung ihrer publizistischen Aktivitäten seit ihrem Bestseller von 2006, dem Eva-Prinzip, folgen der Kontaktschuld-Logik, wobei unklar bleibt, ob Eva Herman Verbindungen zu Thilo Sarrazin vorgeworfen werden oder umgekehrt Thilo Sarrazin vorgeworfen wird, Verbindungen zu Eva Herman zu haben.

Fußnoten