Roger Köppel, geboren am 21. März 1965 in Zürich, ist Verleger und Chefredakteur der Schweizer Weltwoche.
Biographie
Köppel wuchs in Kloten bei Zürich auf. Sein Vater war Maurer und Bauunternehmer. Seine Mutter stammte aus Ostpreußen. Nach seiner Gymnasialzeit in Bülach von 1980 bis 1984 studierte Köppel in Zürich und Stuttgart politische Philosophie und Geschichte.
Als Journalist startete er 1987 bei der NZZ. Nach einer zwischenzeitlichen Station beim Tages-Anzeiger ab 1995 ging er 2001 zur Weltwoche, die er schließlich innerhalb von drei Jahren aus der Verlustzone führte. 2004 bekam Köppel das Angebot, als Chefredakteur zur Welt zu wechseln. Stolz sagt er: „Ich bin der einzige Schweizer, der jemals eine deutsche Tageszeitung leiten durfte.“ Trotzdem kehrte er nach wenigen Jahren wieder zur Weltwoche zurück und ist dort seit 2007 einhundertprozentiger Eigentümer.
2010 wurde Köppel mit dem „Ludwig Erhard Preis für Wirtschaftspublizistik“ ausgezeichnet. Von 2015 bis 2023 gehörte er als Mitglied der Schweizerischen Volkspartei (SVP) dem Nationalrat an.
Köppel ist verheiratet und Vater von vier Kindern.1https://www.xn--rogerkppel-jcb.ch/persoenlich/
Positionen
Seine Schwerpunkte als Politiker beschrieb Köppel 2023 im Gespräch mit dem Tages-Anzeiger wie folgt kurz und knapp: „Neutralität, Unabhängigkeit, Demokratie“. In einem Kommentar vom 31. Juli 2025 lobt er das Selbstverständnis der Schweiz in den höchsten Tönen und stellt einen Kontrast zur Europäischen Union her:
„Unser Staat ist von unten nach oben aufgebaut, nicht umgekehrt. Die Bürger sind der Chef, nicht die von ihnen gewählten und bezahlten Politiker. Darum ist die Schweiz auch nicht kompatibel mit der Europäischen Union. Die EU ist von oben nach unten konstruiert. Sie ist zentralistisch, nach wie vor geprägt von den obrigkeitsstaatlichen Traditionen in Europa.
Die Schweiz ist eine wohlgeordnete Anarchie. Unsere Regierung ist eigentlich keine, weil sich die Schweizer selber regieren in ihrer direkten Demokratie. Unsere Staatsform ist auf Machtzerstückelung hin angelegt – und auf das Gespräch aller mit allen über alles. «Brandmauern» sind das Gegenteil der Schweiz. Es braucht Linke und Rechte, Auswahl und Alternativen, Streit und Auseinandersetzung. Die Wahrheit gepachtet hat keiner.“
In einer Talkshow von Günther Jauch argumentierte Köppel 2015 gegen die Masseneinwanderung. In einem späteren Interview bekräftigte er, daß diese Politik „verantwortungsloser moralischer Größenwahn“ sei.
2024 warf die NZZ Köppel vor, Rußland zu hofieren und „liberale Werte zu verraten“. Köppel durfte in der NZZ auf diese Vorwürfe antworten und erinnerte daran, dem Trump-Bashing entgegengetreten zu sein. Zum Krieg in der Ukraine merkte er an, nicht nur „Putin, sondern auch die Amerikaner“ hätten Fehler gemacht. „Im übrigen kritisiere ich ja gar nicht die USA, sondern die Politik einzelner Regierungen, zuletzt diejenige der Biden-Administration“, so Köppel zu seiner Verteidigung. Darüber hinaus führte er aus:
„Widerspruch ist kein Verrat an westlichen Werten, sondern deren Verwirklichung. In der DDR, sie ruhe in Frieden, war Kritik an der Sowjetunion ein Verbrechen. In der Schweiz sollte es erlaubt sein, dem grossen Bruder USA gelegentlich zu widersprechen.
Das neue Bunkerdenken ist mir fremd. Freund gegen Feind: So reden Leute, die keine Argumente mehr haben. Auch das dauernde Beschwören westlicher Werte stösst mich ab. Will man damit sagen, dass die anderen keine Werte haben, also wertlos sind?
Die Freiheit einer Gesellschaft bemisst sich nicht daran, wie sehr wir uns alle darin einig sind, dass Putin angeblich das absolute Böse verkörpert. Als Journalist habe ich kritisch gegen Dogmen jeder Art zu sein – vor allem dann, wenn sie sich bei uns ausbreiten.“
Wikipedia-Korrektur
Wikipedia wirft Köppel vor, daß Köppel Unstimmigkeiten an seinem eigenen Wikipedia-Beitrag korrigieren wollte. Allein das ist bezeichnend genug. Per Kontaktschuld kritisiert Wikipedia zudem ein Interview mit Björn Höcke und suggeriert, der Fragesteller müsse die gleichen Ansichten haben wie der Befragte.