Suche
Close this search box.

Stefan Homburg, geboren am 10. März 1961 in Hellersen (NRW), ist ein Universitätsprofessor, der von 1997 bis 2021 in Hannover „Öffentliche Finanzen“ lehrte. Darüber hinaus war er über viele Jahre wissenschaftlicher Berater verschiedener Ministerien und Regierungen.1https://www.stefan-homburg.de/images/pdf/CV.pdf Gleich zu Beginn der Corona-Krise profilierte er sich als einer der prominentesten Maßnahmen-Kritiker in Deutschland.

Biographie

Prof. Dr. Homburg studierte ab 1980 Volkswirtschaftslehre, Mathematik und Philosophie. 1987 folgte die Promotion mit „Summa cum laude“ und 1991 die Habilitation für Volkswirtschaftslehre. Zunächst war Homburg Professor in Bonn und Magdeburg, danach in Hannover. Von 1999 bis 2007 war er Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Hannover.

1996 bis 2003 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfinanzministerium und von 2003 bis 2004 Mitglied der Föderalismus-Kommission von Bundestag und Bundesrat. Von 2004 bis 2007 gehörte er dem Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung an.

Homburg ist seit 1995 verheiratet.

Positionen

Finanzkrise 2008

In der Finanzkrise 2008 sprach sich Homburg gegen Bankenrettungen aus. Der FAZ sagte er dazu in Bezug auf die Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank: „Ich habe in meinem Studium noch gelernt, dass man in einer Wettbewerbsgesellschaft eher eine staatliche Fusionskontrolle benötigt. Insofern ist es seltsam, dass hier mit Steuergeldern künstlich eine Großbank gezimmert wird. (…) Eine zweite Großbank, für die dann ebenfalls der Grundsatz Too big to fail gilt, liegt jedenfalls nicht im öffentlichen Interesse. (…) Es gibt aber keine Befunde, wonach nur Großbanken überleben könnten – ganz im Gegenteil. Die vergleichsweise kleinen Sparkassen und Volksbanken stehen gut da, und sie sind es, die den Mittelstand primär mit Krediten versorgen. Versagt haben die großen, vor allem die Investmentbanken. Der staatliche Rettungsschirm für sie war ein Fehler.“

Gegenüber dem SPIEGEL sprach sich Homburg zudem gegen Konjunkturprogramme aus. Sie seien „eine Verschwendung öffentlicher Mittel“. „Es ist sehr bedauerlich, dass das, was den Bürgern in den letzten Jahren durch Mehrwertsteuererhöhung und vieles mehr abgepresst wurde, jetzt in einem Zug verbraten wird“, unterstrich Homburg.

Euro

2012 prognostizierte Homburg: „Langfristig wird der Euro scheitern.“ Denn: „Derzeit haben alle Länder einen Grund, unsolide Finanzpolitik zu betreiben. Schuldenländer wie Griechenland oder Italien wollen sich auf Kosten der reichen Länder sanieren. Die wiederum hoffen, dass sie unpopuläre Beistandszahlungen vermeiden können, wenn sie selbst Finanzprobleme bekommen.“ Über die Euro-Kritik hinaus sah Homburg einen Zusammenhang zwischen demokratischer Wahl und Staatsverschuldung: „Die notorischen Defizite ergeben sich aus einem Verteilungsproblem: Politiker von heute und ihre Wähler wollen sich möglichst viel Geld sichern – zulasten künftiger Generationen.“ Die Verschuldung werde „Europa auf Dauer zersetzen“, so die Warnung von Homburg.

Corona

Bereits im April 2020 kritisierte Homburg die deutsche Lockdown-Politik und lobte in der WELT die schwedische Krisenpolitik: „Zwar verzeichnet Schweden eine höhere sogenannte Fallsterblichkeit als Deutschland, doch sind seine Krankenhäuser keineswegs überlastet, und darauf kommt es an. Zudem werden in Schweden am Anfang der nächsten Virensaison mehr Menschen immun sein als in Deutschland. Insgesamt erscheint die schwedische Politik sehr rational und unaufgeregt.“

In diesem Gespräch ging Homburg zudem auf die Kollateralschäden der deutschen Corona-Politik ein: „Wer zählt die Menschen, die wegen verschobener Operationen gestorben sind, obgleich die vorhergesagte ‚Coronawelle‘ nie kam und auch nicht kommen wird? Wer zählt die Suizide, die erfahrungsgemäß schon bei leichten Rezessionen zunehmen? Und wer bedenkt, dass eine marode Volkswirtschaft auf Dauer auch im Gesundheitssystem kürzen muss?“

Twitter (X)

Homburg nutzt Twitter (X) sehr intensiv, um sich zu politischen Themen zu äußern. Er hat dort über 180.000 Follower.2Stand: 16.12.2024

Seine Kommentare auf Twitter hat Homburg im Jahr 2022 um ein Buch mit dem Titel Corona-Getwitter ergänzt, das von Prof. Dr. Michael Meyen gelobt wurde.

Veröffentlichungen (Auszug)

2022:  Corona-Getwitter: Chronik einer Wissenschafts-, Medien- und Politikkrise

2015: Allgemeine Steuerlehre

1994: Makroökonomik und neue Makroökonomik3https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-22123-5

Wikipedia-Korrektur

Der Wikipedia-Beitrag zu Prof. Dr. Homburg enthält mehrere tote Verlinkungen. Ohne entsprechende Belege wird er zum „Klimaleugner“ abgestempelt. Seine Kritik am Corona-Maßnahmenstaat wird als „Verbreitung von Falschinformationen“ gebrandmarkt. Als angeblicher Beleg für Homburgs Veröffentlichungen bei Tichys Einblick und bei der Achse des Guten dient ein taz-Artikel. Statt die Primärquellen zu recherchieren, nutzt Wikipedia also abwertende Sekundärquellen. Zudem kommt das Verunglimpfungsmittel der Kontaktschuld zum Einsatz.

(Bildquelle: RealStefanHomburg, Wikipedia, CC BY-SA 4.0)

Fußnoten