Uwe Steimle, geboren am 20. Juni 1963 in Dresden, ist Schauspieler, Kabarettist, Ost-Versteher und, wenn man so will, auch Friedensaktivist. „Steimles Welt“ erreicht auf Youtube
Biographie
Nach eigenen Angaben wuchs Steimle in der DDR als „Arbeiterkind“ auf. „Der Vater, Karl-Heinz, war Berufsoffizier bei der Nationalen Volksarmee (NVA), Mutter Gertrud arbeitete im Volkseigenen Betrieb VEB Polypack“, heißt es bei Munzinger. Steimle selbst gibt zu seiner Vita preis, daß er bereits von Kindesbeinen an Schauspieler werden wollte. Unter anderem die Skepsis der Eltern gegenüber diesem Berufswunsch ließ ihn jedoch zunächst eine Berufsausbildung machen – als Industrieschmied.
Von 1985 bis 1989 studierte er erfolgreich an der Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig. Danach verschlug es ihn an Theater in Dresden, Halle (Saale) und Erfurt. Ab 1987, also noch zu Studienzeiten, war er allerdings auch schon im Fernsehen präsent. Eine größere Bekanntheit erlangte er danach als Imitator von Erich Honecker und als Schauspieler im Tatort. 1993 wird Steimle Fernseh-Kommissar im Polizeiruf 110. Das Engagement währt bis 2009.
Von 2013 bis 2019 lief „Steimles Welt“ beim MDR. Als „Steimles Welt“ abgesetzt wurde, solidarisierten sich über 50.000 Menschen mit Uwe Steimle. Er hatte es gewagt, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu kritisieren. Das wollte der MDR nicht auf sich sitzen lassen:
„Über 50.000 Nutzerinnen und Nutzer haben eine Online-Petition für „Steimles Welt“ unterschrieben. Wir als MDR kennen diese Petition. Die hohe Zahl zeigt, was wir schon lange wissen: „Steimles Welt“ war bei vielen unserer Zuschauer beliebt. Gerade deswegen haben wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, die Sendung nicht weiterzuführen.
Über Jahre hat die zuständige Programmdirektion auf verschiedensten Ebenen das Gespräch mit Herrn Steimle gesucht. Dennoch hat Uwe Steimle wieder und wieder das öffentlich-rechtliche Mediensystem diskreditiert und Grundsätze unserer Arbeit in Frage gestellt. Auf dieser Grundlage ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit für uns nicht mehr möglich. Zu dieser Entscheidung stehen wir.
Zugleich stehen wir zum gemeinsamen Dialog. „Miteinander leben“ ist unser publizistischer Leitgedanke für dieses Jahr. Wir sehen es als zentrale Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Debatten anzustoßen, kritische Themen anzugehen und verschiedenste Ansichten zu Wort kommen zu lassen. Die zuständige Programmdirektion Leipzig bietet den Initiatoren der Petition daher gern an, die programmliche Entscheidung im direkten Austausch erneut zu erklären.“
2005 erhielt Uwe Steimle den Adolf-Grimme-Preis im Wettbewerb Spezial. Seit 2009 ist er Ehrenmitglied im Verein Deutsche Sprache. 2017 wurde er zum „Dresdner des Jahres“ gewählt.2https://www.uwesteimle.de/biographie/ Uwe Steimle hat zudem mehrere Bücher veröffentlicht und betreibt einen Online-Shop mit lustigen „Niggis“ (z.B.: „Alles Nazis … außer Mutti“ …).
Öffentliche Kontroversen
Seinen MDR-Rauswurf kommentierte Steimle wie folgt: „Mich erinnert das an finsterste DDR-Zeiten, wo es vielen Künstlern ähnlich erging. (…) Ich habe beide Systeme erlebt und lasse mir da nichts einreden. Das läuft halt heute mit feinerer Klinge.“ Man kann dies als Kritik an den neototalitären Tendenzen der Bundesrepubliken auffassen. Weiter sagte er: „Eine Gesellschaft, die beginnt, ihre Kasper zu köpfen (…) in der liegen die Nerven blank.“
Zu seinen politischen Positionen sagte Steimle: „Ich habe mich nicht für die AfD oder Pegida eingesetzt, weil ich die so sympathisch finde. Aber sehr wohl dafür, mit ihnen zu reden. Wenn 25 Prozent der Menschen die AfD wählen, dann kann man die doch nicht ignorieren.“
Gegenüber der Jungen Freiheit führte er 2018 aus: „Wir Sachsen sind vielleicht die letzten Deutschen überhaupt, denn wir haben uns nie vorschreiben lassen, wie wir zu denken haben. Wir waren schon immer freie Geister. Und vielleicht schieben sie uns ja deshalb gerne in eine bestimmte Ecke, weil sie fürchten, wir könnten wieder loslaufen. Diesmal gleich bis Berlin. Zeit wäre es.“
Und weiter: „Ich dachte lange, Demokratie heißt, daß die Regierung für das Volk da ist. Irrtum. Jene, die mit der Regierung nicht einverstanden sind, sind wahlweise ‘Rechte’, ‘Nazis’, ‘rechte Nazis’ – oder sie kommen eben aus Dresden.“
Kritik löste ebenfalls folgender Satz aus: „Die Wahrheit ist eben, daß wir keine eigene Politik haben, weil wir ein besetztes Land sind.“
Auf den Vorwurf, rechts zu sein, erwiderte er in einem Gespräch mit der Sächsischen Zeitung vom 15. März 2020:
Die Leute wissen, dass ich nicht rechts bin. „Kraft durch Freunde“ kann man nicht missverstehen. Klar war da ein Funken Provokation dabei, aber auf dem Rücken stand es auf Russisch. Soweit guggen aber selbsternannte Sehrgutmenschen nicht. Innerhalb kürzester Zeit wurde es in sozialen Medien verbreitet. Aber mit mir hat niemand gesprochen. Wenn ich rechts wäre, würde sich mein Publikum von mir abwenden.
(…)
Ich habe nichts mit rechts zu tun, aber ich ahne, wo es herkommt. 2015 habe ich aus Zorn in einer Sendung gefragt, warum Israelis und Amerikaner einen Krieg anzetteln und wir dafür bezahlen dürfen. Da wurde ich sofort als Antisemit bezeichnet. Auslöser war, dass Israel Bomben auf Krankenhäuser in Palästina geworfen hat. Ich habe erst später erfahren, dass die Palästinenser Granatwerfer in ihre Krankenhäuser gestellt haben, um die Bombardierung zu provozieren. Das hatte ich mir einfach nicht vorstellen können. Seitdem werde ich gejagt.
Wikipedia-Korrektur
Belastende, negative Aussagen zu Steimle werden auf Wikipedia mit zum Teil toten Links begründet. Wir werten das als fehlende Quelle. Während die politischen Äußerungen von Dieter Nuhr als Kunst (Kabarett) klassifiziert werden, soll es bei Steimle „politisches Engagement“ sein. So heißt eine entsprechende Rubrik seines Lebenslaufs. Sämtliche Kontaktschuld-Vorwürfe haben wir getilgt.