Gerd Ganteför, geboren am 3. November 19561https://wahlen.tg.ch/public/upload/assets/89206/GR_Provisorische_Kandidatenliste_Bezirk_Kreuzlingen.pdf in Leipzig, ist Professor für Experimentalphysik und lehrte an der Universität Konstanz. Er warnt vor einer kollektiven Klimahysterie, sieht ebenso die Chancen einer Erderwärmung und meint, der Umstieg auf Erneuerbare Energien sei nicht alternativlos. Vielmehr sollten auch Möglichkeiten der Klimakontrolle erforscht werden. Ganteför betreibt den Youtube-Kanal „Grenzen des Wissens“ mit 104.000 Abonnenten217.01.2025. Unter anderem hat er sich dort mit dem Heizungszwang beschäftigt.
Biographie
Gerd Ganteför studierte von 1977 bis 1984 Physik an der Universität Münster. Danach schrieb er an der Universität Bielefeld von 1985 bis 1989 seine Doktorarbeit. Seit 1997 ist er Professor. 2009 bis 2012 war er Fachbereichsleiter Physik an der Universität Konstanz. 2010 wurde er für den Kommunikatorpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nominiert. 2014 gewann er den Literaturpreis der chemischen Industrie für das Buch Alles Nano oder was.3https://gantefoer.ch/about/ Seit 2019 tritt er auf Youtube in Erscheinung.4https://www.ggantefoer.com/Sites/Lebenslauf.php
Positionen
Zu seinen eigenen Positionen steht auf der Webseite von Ganteför: „Beim Thema Energie und Klima stellt sich Gerd Ganteför hinter die Analysen der Arbeitsgruppe 1 des Weltklimarats. Es wird wärmer und die Hauptursache sind die menschengemachten CO2 Emissionen aus der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl. Nach seiner Analyse reichen aber Sonne und Wind allein nicht aus, um ein dicht bevölkertes Industrieland wie Deutschland zu versorgen. Das gilt auch dann, wenn größte Bemühungen zum Energiesparen unternommen werden. Es muss also über Übergangslösungen nachgedacht werden, wenn Deutschland weiterhin ein Wirtschaftsstandort bleiben soll und die Bürger nicht übermäßig belastet werden sollen.
Ganteför entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Team von Wissenschaftler und Wirtschaftsexperten eine bürger- und wirtschaftsfreundliche Alternative zu den Maßnahmen einer Energiewende nach deutschem Vorbild. Dieser Plan beruht auf der Erkenntnis, dass Netto-Null eine Reduktion um lediglich 50% bedeutet. Die anderen 50% der anthropogenen Emissionen werden von den großen natürlichen Senken der Landpflanzen und der Meere absorbiert. (…) Das Konzept steht im Einklang mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN und dem Green Deal der EU. Länder wie die USA, China und Indien verfolgen eine ähnliche Strategie. (…)
Ein hervorstechendes Merkmal von Ganteförs Analysen ist der Zukunftsoptimismus. Damit stellt er sich gegen den grassierenden Pessimismus und die damit einhergehende Ablehnung neuer Technologien. Ähnlich wie Michiu Kaku in den USA ist Ganteför der Meinung, dass alles möglich sei, was nicht den Naturgesetzen widerspricht.“ Zu diesem Optimismus zählt bei Ganteför die Bejahung der Kernkraft.
Gegenüber Recherche D sagte Ganteför im November 2019: „Ich finde die Umwandlung der Landschaft in Deutschland zu einer Energieerzeugungslandschaft falsch und häßlich. Es erinnert mich an meine Jugend im Ruhrgebiet, als ebenfalls eine Landschaft einer Technologie geopfert wurde: Damals waren es Kohle und Stahl. Ich habe daraus gelernt, daß es falsch ist, ganze Länder kurzlebigen Ideologien zu opfern. Das große Problem der globalen Erwärmung wird Deutschland so sowieso nicht lösen und sogar das deutsche Klima nicht retten, denn die CO2-Emissionen sind immer noch hoch.
Ich glaube, es wird mittelfristig nichts anderes übrig bleiben, als das Klima technisch zu stabilisieren. Die Klimamodelle werden immer besser, und daher können Nebenwirkungen technischer Eingriffe immer besser vorhergesagt werden. Es gibt zwei vielversprechende Ansätze: einmal das gezielte Ausbringen von Aerosolen und zum anderen die gezielte Veränderung der Wolkenbedeckung.“ Warum Deutschland davor zurückschreckt, erklärt sich Ganteför mit dem Naturdenken seit der Deutschen Romantik und der im Christentum verankerten „Ur-Schuld“.
Im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung spricht Ganteför auch das Problem der Überbevölkerung an: „Die Menschheit hat vier große Probleme: die Armut, das Bevölkerungswachstum, den Ressourcenverbrauch und die Klimaveränderung. Die Reihenfolge entspricht der Dringlichkeit“, heißt es in seinem Buch Wir drehen am Klima – na und?.5Wir drehen am Klima – na und? Weinheim 2015, S. 89
Zitate
„Die Energiewende hat zwar laut den Medienmitteilungen ein Jobwunder bewirkt, aber der Grund dafür ist die niedrige Produktivität. Für die Erzeugung von Elektrizität aus Biomasse, Windenergie und Sonne werden rund fünfmal mehr Arbeitskräfte benötigt als für die Elektrizitätserzeugung aus Kohle oder Erdgas.“6Ebd., S. 61
„Eine vollständige Energiewende – und nur diese wäre klimarelevant – dauert bei der augenblicklichen Ausbaugeschwindigkeit in Deutschland 100 Jahre. Selbst wenn alle anderen Länder der Erde dem Vorbild Deutschlands mit gleichem Enthusiasmus folgen würden, käme die Energiewende zu spät, um die Klimaerwärmung noch aufzuhalten.“7Ebd., S. 72
„Um die Hälfte der heute benötigten Primärenergie (rund 2000 Mrd. kWh) mit Windkraft zu erzeugen, werden rund eine halbe Million Windräder benötigt. So viele Windräder können nicht dicht an dicht stehen. Die Maschinen nehmen Energie aus dem Wind. Stehen sie zu dicht, käme der Wind nach den ersten Windrädern praktisch zum Stillstand. Bei einem Abstand von 10 Rotordurchmessern werden zwei Drittel der Fläche Deutschlands benötigt.“8Ebd., S. 80
„Natürliche Klimaschwankungen wie die Eiszeiten sind sehr viel heftiger und lebensbedrohlicher als die menschengemachte Erwärmung.“9Ebd., S. 113
„Mit weiter fortschreitender Klimaerwärmung könnten Teile der Sahara wieder so grün werden, wie sie es in der Warmphase vor 5000 Jahren schon einmal waren.“10Ebd., S. 132
„Ohne die menschengemachte Klimaerwärmung wäre es heute rund 1 Grad Celsius kälter und die Lebensbedingungen in Nord- und Mitteleuropa, in Nordamerika und in Russland wären sehr viel schlechter.“11Ebd., S. 214
„Das Impfen der oberen Atmosphäre mit Schwefel kann die durch den Menschen herbeigeführte Erwärmung weitestgehend neutralisieren.“12Ebd., S. 259
Veröffentlichungen (Auszug)
- 2023: Das rätselhafte Gewebe unserer Wirklichkeit und die Grenzen der Physik
- 2015: Wir drehen am Klima – na und?
- 2013: Alles Nano oder was? Nanotechnologie für Neugierige
Wikipedia-Korrektur
Statt die Positionen Ganteförs objektiv zu referieren, kommen in seinem Wikipedia-Beitrag fast ausschließlich seine Kritiker zu Wort. Nur in einem Satz wird seine eigene Position zusammengefaßt.