Daniele Ganser, geboren am 29. August 1972 in Lugano (Schweiz), ist ein promovierter Historiker und Spiegel-Bestseller-Autor. Er leitet das Schweizer Institut für Friedensforschung und Energie (SIPER). In den sozialen Netzwerken haben mehrere hunderttausend Nutzer seine Kanäle abonniert.1https://www.siper.ch/institut/siper-ag/2https://www.danieleganser.ch/lebenslauf/
Biographie
Ganser besuchte von 1979 bis 1991 die Rudolf Steiner Schule in Basel und machte 1992 die Matura am Holbein-Gymnasium. Er studierte an der Universität Basel, der Universität Amsterdam und der London School of Economics and Political Science (LSE) Geschichte, Philosophie und Englisch. Seine Promotion erfolgte 2001 mit einer Arbeit über NATO-Geheimarmeen. Die Arbeit wurde mit „insigni cum laude“ (sehr gut) bewertet.
Über seine weitere wissenschaftliche Karriere schreibt Wikipedia zutreffend:
Von 2001 bis 2003 war Ganser zuständig für Internationale Beziehungen und Politikanalyse bei der in Zürich ansässigen Denkfabrik Avenir Suisse. Er leitete deren Kampagne zur Volksinitiative zum Beitritt der Schweiz zur UNO. 2003 war er Mitglied im Beirat des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten für zivile Friedensförderung und Menschenrechte. Von 2003 bis 2006 war er Senior Researcher an der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik (Center for Security Studies, CSS) der ETH Zürich.[3] 2006 gründete Ganser mit anderen Wissenschaftlern einen Schweizer Ableger des britischen Vereins Association for the Study of Peak Oil and Gas (ASPO), den er bis 2012 leitete.[7] Der Verein löste sich 2018 auf.[8] Von 2007 bis 2010 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Universität Basel, wo er mit dem Projekt «Peak Oil» befasst war. Seine Forschungsschwerpunkte waren «Internationale Zeitgeschichte seit 1945», «Verdeckte Kriegsführung und Geostrategie», «Geheimdienste und Spezialeinheiten», «Peak Oil und Ressourcenkriege» sowie «Wirtschaft und Menschenrechte».
Danach war Ganser laut eigenen Angaben an der Universität Basel bis 2015 Dozent am Institut für Soziologie im Nachdiplomstudium Konfliktanalysen. 2011 gründete er SIPER. „Von 2012 bis 2017 hielt Ganser mit Rolf Wüstenhagen eine Lehrveranstaltung zur Geschichte und Zukunft von Energiesystemen an einem Institut der Universität St. Gallen“, so Wikipedia zutreffend. „Im April 2016 verlieh der Verein Mensa in Deutschland Ganser den IQ-Preis 2015 in der Kategorie Intelligente Vermittlung von Wissen.“ Am 26. Oktober 2024 erhielt er darüber hinaus in Fulda den Freiheitspreis der Atlas Initiative.
Ganser hält hauptsächlich in den deutschsprachigen Staaten regelmäßig Vorträge und füllt ganze Stadthallen. Mehrfach wurde er Opfer der sogenannten „Cancel Culture“ (Zensur-Unkultur). Es gelangen ihm dabei jedoch auch juristische Erfolge. 2023 entschied so das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, daß Ganser in der Dortmunder Westfalenhallen auftreten darf.3https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/aerger-auftritt-daniele-ganser-dortmund-100.html
Ganser ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.
Veröffentlichungen (Auszug)
2020: Imperium USA (Spiegel-Bestseller)
2016: Illegale Kriege (Interview dazu in der Blauen Narzisse, 21. März 2018)
2012: Europa im Erdölrausch
2008: NATO-Geheimarmeen
Wikipedia-Korrektur
Der einzige halbwegs objektive und ausgewogene Abschnitt bei Wikipedia ist die Schilderung seiner Ansichten zur Ölpolitik:
Ganser beurteilte den Irakkrieg des Jahres 2003 als «klassischen Ressourcenkrieg», mit dem die USA wichtige Erdölquellen besetzt und sich so noch vor Erreichen des Ölfördermaximums machtpolitische Vorteile gegenüber China, Europa und Russland verschafft hätten. Im Dokumentarfilm A Crude Awakening: The Oil Crash (2006) wirkte er als Interviewpartner mit. Er tritt für eine umfassende Energiewende ein und ist ein Gegner des Frackings.
In seinem ursprünglich als Habilitationsschrift geplanten Buch Europa im Erdölrausch (2012) beschreibt Ganser die Geschichte der Erdölindustrie in Europa seit ihren Anfängen um 1850 und ihren Einfluss auf die Politik bis zur Gegenwart. Fachrezensenten beurteilten das Werk überwiegend positiv und kritisierten Einzelaspekte. Laut Tobias Kaestli ordnet Ganser übersichtlich die Fakten zur Schweizer Energiepolitik. (…)
Laut Christian Pfister erklärt Ganser den 1953 von der CIA inszenierten Sturz des gewählten Präsidenten Irans Mohammad Mossadegh zu Recht aus dem Interesse der USA, die globalen Erdölreserven zu kontrollieren. Beim japanischen Angriff auf Pearl Harbor sei sein Blickwinkel jedoch einseitig, da er den Angriffskrieg der Japaner in China nicht erwähne. Neu recherchiert habe Ganser die Erdölsuche in der Nachkriegszeit, den Bau von Pipelines und Raffinerien sowie die Versuche der Schweiz, die Steuertricks der Erdölmultis aufzudecken. Pfister bezweifelt, dass Spekulationen zum 11. September 2001 in eine wissenschaftliche Darstellung gehören. Auch habe die jüngste Entwicklung gezeigt, dass die Geschichte des Erdöls «oft für Überraschungen gut» sei. Insgesamt aber nennt er das Buch lesenswert.
Der restliche Wikipedia-Beitrag ist in mehrfacher Hinsicht kritikwürdig:
- Es werden kaum Primärquellen genutzt, sondern fast ausschließlich negativ wertende Sekundärquellen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei erneut der Politologe Markus Linden ein, der auch zur Verunstaltung der Wikipedia-Beiträge von David Engels und Ulrike Guérot herangezogen wurde.
- Bestimmte Anschuldigungen werden mit toten Links eben gerade nicht belegt.
- Per Kontaktschuld wird Ganser in die Nähe von „Reichsbürgern“ geschoben.
- Obwohl Ganser den Holocaust als „Wahnsinn“ verurteilte, wird ihm eine Verharmlosung des Holocaust vorgeworfen.
- Der zentrale Vorwurf wird allerdings direkt in der Einleitung platziert. Dort heißt es, Ganser „verbreitet Verschwörungstheorien“. Um dem entgegenzutreten, veröffentlichte Ganser auf seinem Youtube-Kanal einen zweistündigen Dokumentarfilm von Markus Fiedler, der am Beispiel des Wikipedia-Beitrags über Ganser zeigt, wie linke Ideologen dort ihre Macht mit zweifelhaften Methoden missbrauchen. Dem Dokumentarfilm zufolge war der Wikipedia-Beitrag von Ganser von 2005 bis 2008 weitestgehend objektiv gehalten. Ab 2009 begann die Verunstaltung auf der Basis von Sekundärquellen. Seit 2014 versuchten Mitarbeiter von Ganser, die Unwahrheiten unter Angabe des eigenen Klarnamens zu korrigieren. Dies führte jedoch zur Sperrung der Autoren, die diese Korrekturen vornehmen wollten.
Pressefoto (Ganser): Jan Pyko (Fotograph)